Neuenburg am Rhein Steinbeck formte ein tolles Ensemble

Alexander Anlicker
Zimmermädchen Laura (Anja Hamburger) überrascht Guido Schwarz (Roland Kappeler) mit seiner Geliebten Valerie Berg (Jasna Kappeler) und entwickelt ein lukratives Geschäftsmodell. Foto: Alexander Anlicker

Eine gelungene Premiere feiern die Schauspieler der Markgräfler Lachbühne im Neuenburger Stadthaus mit ihrem neuen Stück „Aphrodites Zimmer“. Wie gewohnt bleibt keine Auge trocken. Es folgen noch zwei Aufführungen in der Hügelheimer Festhalle.

Drei Akte lang hatte das Publikum bei der Komödie aus der Feder von Walter Pfaus viel zu lachen. Etwas Wehmut kam erst beim unangekündigten vierten Akt auf. Das Ensemble verabschiedete sich nach 18 Jahren von seinem Spielleiter Peter Steinbeck. Der Regisseur will auf eigenen Wunsch kürzer treten und geht am Ende der Saison in „Theaterrente“.

Doch zunächst hatte das Publikum gut zweieinhalb Stunden Spaß, ist der Name „Lachbühne“ doch auch stets Programm. Wie so oft dreht es sich auch bei dieser Komödie um eingerostete Ehen, Affären und Dreiecksbeziehungen oder wie es Regisseur Peter Steinbeck bei der Begrüßung formulierte: „Bigamie ist der hilflose Versuch ein Übel zu verkleinern in dem man es verdoppelt.“

Guido (Roland Kappeler) und Sandra Schwarz (Beate Berger) feiern Silberhochzeit. Diese will Sandra im selben Hotel feiern, in dem sie damals die Flitterwochen verbracht haben. Guido bleibt nicht übrig als mitzugehen. Aber auch Valerie Berg (Jasna Kappeler), seiner Geliebten, hatte er einen gemeinsamen Urlaub versprochen. Als sie im Hotel ankommen, hat Valerie sich schon im Nachbarzimmer eingenistet.

Horst Wilmer (Alfons Klingele) entdeckt seine Frau Ruth (Beate Sänger) mit Lauras Freund Benno (Stefan Anlicker) im Schrank. Foto: Alexander Anlicker

Stets dem Nervenzusammenbruch nahe ruft Guido seinen einen Freund Horst Wilmer (Alfons Klingele) an, der ihm Valerie vom Hals halten soll. Dieser hat aber seinerseits eine Affäre mit Guidos Frau Sandra. Aber auch Ruth Wilmer (Beate Sänger) folgt ihrem Gatten ins Hotel. Genügend Dreiecksbeziehungen für eine lustige Komödie, bei der sich die Akteure sprichwörtlich die Klinke in die Hand geben. Für noch mehr Verwirrung sorgen das Zimmermädchen Laura (Anja Hamburger), Hotelmanager Max Gmeiner (Stefan Riesterer) sowie Lauras Freund Benno (Stefan Anlicker). Insbesondere das Zimmermädchen Laura, das immer zur unpassenden Zeit auftaucht, sorgt für zusätzlichen Schwung und nimmt dabei die untreuen Eheleute mit Schweigegeldforderungen aus. Eine Paraderolle für die frech auftretende Anja Hamburger.

Im zusätzlichen vierten Akt überraschte das Ensemble seinen Regisseur Peter Steinbeck (r.), der nach 18 Jahren aufhören will. Foto: Alexander Anlicker

Regisseur nimmt Abschied

Alle acht Akteure auf der Bühne begeisterten mit einer tollen Leistung. Regisseur Peter Steinbeck hat in den vergangenen 18 Jahren ein bemerkenswertes Ensemble geformt. Zum Ensemble zählen weitere Schauspieler wie Damaris Zindler und Stefan Scheidt die in diesem Jahr hinter der Bühne wirkten nach dem Schlussvorhang zum vierten Akt auf die Bühne kamen. Der Verabschiedung von Peter Steinbeck, der das Ensemble in knapp zwei Jahrzehnten geprägt hat – als die Theatergruppe noch unter dem Dach der Neuenburg Kolpingsfamilie wirkte und auch später nach der Vereinsgründung. Der Tausendsassa und Bühnenprofi brachte sein Knowhow als Fasnächtler, Kabarettist, Talkmaster sowie Filmerfahrung ein. In der Rolle eines römischen Senators wirkte er 2002 am zweiteiligen Fernsehfilm „Julius Cäser“ von Uli Edel mit. Hinter der Bühne wirkten Souffleuse Mechthild Merle, Elvira Lienhard in der Maske sowie in der Technik Philipp Müller und Julian Scheidt. Für die Organisation sorgte der Vorsitzende des Vereins, Bernd Merle.

Spielen für guten Zweck

Für die Mitglieder der Lachbühne steht neben der Freude am Theater spielen auch die Freude daran Gutes zu tun im Mittelpunkt. In der zurückliegenden Theatersaison mit dem Stück „Meine Leiche – deine Leiche“ kamen mehr als 10 000 Euro zusammen, die verschiedenen sozialen Einrichtungen und Institutionen zu Gute kamen. Darunter waren unter anderem das Haus Engels in Hertingen, das Frauenhaus in Lörrach, die Villa Kunterbunt in Auggen, der Verein Ajuto in Müllheim, der Verein Tigerherz Freiburg, das Krebsvorsorge Mutterhaus in Freiburg, das Palliativzentrum Freiburg und die Bürgerstiftung Neuenburg.

Weitere Aufführungen sind am Freitag und Samstag, 22. und 23. November, jeweils ab 20 Uhr in der Festhalle in Hügelheim. Einlass ist ab 19 Uhr. Ob es noch Karten gibt ist unter www.lachbuehne.de zu erfahren.

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