Neuenburg am Rhein Vier Ortsteile, vier Jubiläen, eine Stadt

Volker Münch
An Infoständen konnten die Bürger eigene Ideen zum Stadtjubiläum diskutieren. Foto: Volker Münch

Die 850-Jahr-Feier der Stadt Neuenburg am Rhein steht vor der Tür. Mit diesem Jubiläum werden auch die Eingemeindungen von Grißheim, Steinenstadt und Zienken gefeiert. Die Jubiläumsveranstaltungen sollen aus der Mitte der Bürgerschaft getragen werden.

„4-4-1“ steht in der Überschrift der kurzen Präsentation von Bürgermeister Jens Fondy-Langela bei der Informationsveranstaltung im Stadthaus. „4-4-1“ ist an das längst bekannte Motto „Vier sind eins“ angelehnt. Im kommenden Jahr der Jubiläen bedeutet das: „Vier Ortsteile, vier Jubiläen, eine Stadt“. Die Eingemeindungen, ausgelöst durch die Gemeindereform Anfang der 1970er Jahre, fielen allerdings in verschiedene Jahre, sollen aber in Absprache mit den jeweiligen Ortschaftsräten in Grißheim und Steinenstadt und des Ortsrepräsentanten Zienkens gemeinsam im gleichen Jahr wie die Feier zur ersten urkundlichen Erwähnung Neuenburgs vor 850 Jahren gefeiert werden.

Zur ersten Vorbereitungsveranstaltung in der vergangenen Woche hatten sich mehr als 50 interessierte Bürger, darunter auch Vereinsvertreter, Mitglieder des Gemeinderats und der Ortschaftsräte im Stadthaus eingefunden – trotz des EM-Spiels Deutschland gegen Ungarn. „Uns ist es wichtig, gemeinsam als eine Stadt diese Jubiläen zu feiern“, betonte Bürgermeister Fondy-Langela. Er stellt sich vor, in den Ortsteilen vor Ort eigene Schwerpunkte für die Feierlichkeiten zu setzen – und zwar möglichst aus der Mitte der Einwohnerschaft. Das gilt laut Bürgermeister sowohl für die Kernstadt als auch für die Ortsteile. Fondy-Langela betonte: „Das ist der Geist, den ich mir wünsche.“ Damit erklärt sich auch, warum es keinen Galaabend mit geladenen Honoratioren zum 850-Jahr-Jubiläum geben soll. Es werde sicherlich einen kleiner Festakt geben, der Schwerpunkt liege aber auf einem zentralen Bürgerfest, das im kommenden Jahr am 26. und 27. Juli mitten im Stadtzentrum stattfinden soll. Erste Rahmenbedingungen wurden bereits abgesteckt: Der Rathausplatz soll dem Ehrenamt und den Vereinen eine Plattform geben, auf dem Konstantin-Schäfer-Platz gibt es Angebote für Familien und Kinder, auf dem Marktplatz vor dem Stadthaus werden sich die verschiedenen Kulturen in der Bürgerschaft präsentieren. An der Schlüsselstraße sollen sich Gewerbe und Einzelhandel vorstellen. „Details zu allen der genannten Ideen stehen aber noch nicht fest“, erklärte Fondy-Langela und hofft auf viele Ideen aus der Mitte der Bürgerschaft.

Erste Programmideen

Weil es ein Fest aus der Mitte der Bürgerschaft sein soll, sei die Beteiligung der Bürger sowie auch der Vereine, der Gastronomie und anderer Institutionen erwünscht, betonte der Bürgermeister. Er sieht diese Aktion auch als Werbeplattform für die Vereine und die heimische Wirtschaft. In den Ortsteilen soll es je eine zentrale Veranstaltung geben, deren Inhalt und Format vor Ort entwickelt werden soll, hieß es weiter.

Neben dem Bürgerfest soll es unter dem Stichwort „Rhein-Tag“, das Motto lautet „Der Rhein und die Stadt“, am 14. September weitere Veranstaltungen im Bereich der Rheingärten geben. Gedacht ist dabei auch an einen Blaulichttag, wie er bereits bei der Landesgartenschau die Zuschauer angelockt hatte. Hintergrund sei, die Verbundenheit mit dem Rhein zu zeigen, so der Bürgermeister weiter. Als eine der ersten Ideen wären auch Fahrten mit Weidlingen auf dem Rhein und die Präsentation des zuständigen Schifffahrtsamts zu nennen.

Eingeläutet wird das Jubiläumsjahr mit dem Neujahrskonzert am 5. Januar. Ferner wird es am 19. und 20. September eine historische Tagung geben. Im Museum für Stadtgeschichte ist eine Sonderausstellung geplant, bei der es vor allen Dingen um die bisherigen Ausgrabungen in der Neuenburger Innenstadt geht.

Bürgerbeteiligung

Entsprechend gab es mehrere Infostände, an denen es zu einem regen Ideenaustausch an diesem Abend gekommen war. Hier gab es erste Ideen für verschiedene Veranstaltungsformate. So kam der Vorschlag, unter dem Titel „Neuenburg tanzt“ ein Tanzevent auf dem Rathausplatz auszurichten. Ein weiterer Vorschlag war, „Offene Gärten und Höfe“ in allen vier Ortsteilen vorzustellen und diese Veranstaltung mit einer Radtour über die Gemarkung zu verbinden. Das Thema „Neuenburg gestern und heute“ beschäftigte andere Teilnehmer. Geschichtsbewusst war ein weiterer Vorschlag: Hier ging es ums Mittelalter, das in verschiedenen Facetten, etwa mit Kostümen, einem Markt und anderen Formaten, dargestellt werden könnte. Es gibt auch eine Idee für ein Neuenburger Kochbuch.

Sämtlich Vorschläge zu Veranstaltungsformaten und Aktionen sollen bis zum 21. Juli bei der Tourist-Information am Rathausplatz eingereicht werden. Dort ist extra für diesen Zweck ein Briefkasten installiert worden.

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