„Die allermeisten Bäume sind vital“, sagt Jetter. Allerdings seien es etwas weniger als bei der Bestandsaufnahme 2018, was mit dem Wetter und Klimawandel zu tun habe. Etwas 30 Prozent der Bäume weisen deutliche und erhebliche Schäden in ihren Kronen auf, etwa 26 Prozent am Stamm und 15 Prozent an den Wurzeln.
Hauptursache sei der Standort mit dem im Neuenburg vorherrschenden Kiesboden. „Es stehen nicht unbedingt die Baumarten, die zum Klima und Boden hier passen“, betonte Jetter. Daher sei der Anteil geschädigter Bäume höher als in vergleichbaren, klimatisch besser begünstigten Orten. „Ahorn war noch nie gut“, meinte er mit Blick auf die in der Zähringerstadt häufigste Baumart.
Bei den Neupflanzungen müsse der Anteil von hitze- und trockentoleranten Baumarten erhöht werden, so das Fazit des Baumexperten. An Beispielen führte er den Amberbaum, der für die Bepflanzung entlang der Schlüsselstraße vorgesehen ist, sowie den Schnurbaum an.
Bestand an Altbäumen
Der Anteil von besonders wertvollen Altbäumen ist mit zwei Prozent geringer als in vergleichbaren Städten. Dies hänge auch mit der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg zusammen. Ziel müsse es sein, die erwachsenen Bäume in Altbäume zu überführen. Als Ziel gibt Jetter einen Altbaumanteil von rund zehn Prozent vor.
Pflegemaßnahmen
Da das Baumkataster erst 2018 aufgestellt wurde, sei der Pflegerückstand erwartungsgemäß noch nicht aufgearbeitet worden. Die Mehrzahl der dringenden Maßnahmen sind Totholzentnahmen an erwachsenen und mittelalten Bäumen. Dabei geht es insbesondere um Verkehrssicherheit.