Neuenburg Bäckereifilialen nicht „verramschen“

Weiler Zeitung
Mitarbeiter von K&U haben am Sonntagnachmittag vor dem Firmengebäude im Neuenburger Industriegebiet demonstriert. Foto: Alexander Anlicker

Gewerkschaft: Betriebsrat fürchtet Zerschlagung der Edeka-Tochter „K & U“

Neuenburg am Rhein (anl). Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) fürchtet die Zerschlagung der Neuenburger Großbäckerei „K & U“ mit erheblichen Auswirkungen für die Mit Mitarbeiter. Rund 150 Menschen haben daher am Sonntagnachmittag vor dem Firmengebäude im Neuenburger Industriegebiet demonstriert.

Diese haben sich links und rechts der Straße in zwei Reihen positioniert und jeweils den geforderten Mindestabstand von anderthalb Metern eingehalten.

Anfang vergangener Woche habe die Mitarbeiter die Hiobsbotschaft erreicht, dass Edeka Südwest sein Tochterunternehmen „K & U“ zerschlagen wolle, berichtete Gewerkschaftssekretär Sven Hildebrandt. Konkret beabsichtige der Einzelhandelskonzern die bisher von „K & U“ betriebenen Verkaufsfilialen in den Edeka-Geschäften an die selbstständigen Marktbetreiber zu „verramschen“, wie Hildebrandt erklärt.

„Wer Pech hat, landet in einem Betrieb ohne Tarifvertrag“, erklärt Hildebrandt. Statt Tariflohn würden die Mitarbeiter nur noch den Mindestlohn erhalten. Außerdem würden Urlaubs- und Weihnachtsgeld entfallen. Hinzu komme, dass viele Inhabergeführte Edeka-Filialen keinen Betriebsrat haben. Der südbadische DGB-Regionalgeschäftsführer Jürgen Höfflin forderte die Mitarbeiter auf, gegen die Zerschlagung von „K & U“ zu kämpfen. „Wenn ihr nicht kämpft, werdet ihr bei kleinen Filialen landen, die keinen Tarifvertrag haben“, wandte sich Höfflin an die Beschäftigten und forderte sie zugleich dazu auf, mit den „Kollegen“ der Lebensmittelmärkte zu sprechen, auch um Betriebsräte zu gründen.

„Lieber jetzt kämpfen, statt später das Nachsehen haben“, betonte auch der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Mirfat Sope und die Betriebsratsvorsitzende Annette Zimmer forderte die Arbeitgeber auf, so schnell wie möglich mit dem Betriebsrat in Verhandlungen zu einem Sozialplan und Interessenvergleich zu gehen.

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