Neuenburg Der Name ist Programm

Weiler Zeitung
Artistik steht bei dem Projekt „Cirque Intense“, das in Neuenburg stattfinden soll, im Fokus. Foto: zVg/C. Brugger Foto: Weiler Zeitung

„Cirque Intense“: Orientierungs- und Vorbereitungsjahr für junge Artisten

In Neuenburg am Rhein startet erstmals ein Berufsorientierungsjahr für junge Artisten. Der Künstler Robert Eisele will damit eine Kulturteilhabe für zahlreiche Kinder und Jugendliche schaffen.

Neuenburg am Rhein. Vor fünf Jahren entstand die Idee: Eisele, Regisseur, Artist, Schauspieler und Zirkuspädagoge, leitete damals den Kinder- und Jugendzirkus „Ragazzi“ in Müllheim und hat mit seinem jährlichen Zeltfrühling immer wieder die Besucher begeistert, heißt es in einer Pressemitteilung. „Viele meiner Schüler hätten damals nach dem Jugendzirkus gerne weitergemacht und ausprobiert, wie es ist, als Artist zu leben und zu arbeiten, aber leider gab es in Deutschland keine Möglichkeit dazu“, erklärt Eisele.

In Frankreich, dem Geburtsland des „Nouveau Cirque“ (Zeitgenössischer Zirkus), gibt es hingegen eine Reihe von Schulen, die auf die Aufnahme an einer Zirkus-Hochschule vorbereiten. Nicht nur dies dient Eisele als Vorbild, sondern er will Schulabgängern außerdem die Möglichkeit bieten, im Rahmen des neuen Berufs-Orientierungsjahrs intensive zirkuspädagogische Erfahrungen zu sammeln. Der Künstler arbeitet mit den Mitteln des Zeitgenössischen Zirkus’ – einer Mischung aus theatralischen, akrobatischen und performativen Stilelementen. Ihm gehe es nicht um ein traditionelles Nummernprogramm, sondern er wolle im Rahmen seiner Aufführungen eine Geschichte erzählen, die die Zuschauer ästhetisch fasziniert und fesselt.

Intensiver Unterricht

Die Arbeit an dem neuen Orientierungs- und Vorbereitungsjahr für Zirkus-Artistik begann sehr spontan im Januar. Eisele hat ihm den Namen „Cirque Intense“ gegeben. Und der Name ist Programm: Die Teilnehmer erhalten ein Jahr lang intensiven Unterricht in Artistik, Tanz, Theater und Performance. Ein wichtiger weiterer Baustein seines Konzepts ist es, dass die Zirkusschüler des Berufsorientierungsjahrs Kinder und Jugendliche unter seiner Anleitung in Artistik unterrichten, um selbst zirkuspädagogische Erfahrung zu sammeln.

Die Stadt Neuenburg habe sehr früh den Mehrwert dieses Projekts erkannt und stellt für den „Cirque Intense“ die nötigen Räume für das Training zur Verfügung. Zugleich soll im zweiten Schulhalbjahr in einer Neuenburger Ganztagsschule ein Zirkusprojekt starten. Ziel ist, eine ortsübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen dieses Projekts zu organisieren, bei dem Kinder- und Jugendgruppen in verschiedenen Städten und Gemeinden Südbadens durch die „Cirque Intense“-Teilnehmer geleitet werden sollen. Hierzu gebe es bereits intensive Gespräche auch mit anderen Städten und Gemeinden, beispielsweise Hartheim. In Müllheim und Badenweiler wurden schon eigens Kinder- und Jugendgruppen eingerichtet, heißt es.

Träger ist die Zirkus-Kunst gemeinnützige GmbH, die Eisele gemeinsam mit der Historikerin und Ausstellungsmacherin Kathryn Babeck (beide geschäftsführende Gesellschafter) gegründet hat. Weiterer Gesellschafter ist Wirtschaftsanwalt Stefan Ibing. Das Projekt soll sich weitgehend selbst tragen. Aber zugleich werde versucht, für Spenden- und Sponsorengelder zu werben, da gerade in der Startphase höhere Anschaffungskosten anfallen. Einige Stiftungen hätten bereits ihre Unterstützung zugesagt.

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