Neuenburg Die Kontrollen zeigen Wirkung

Alexander Anlicker
Die Baggerseen sind nicht ungefährlich. In Zienken waren die Rettungskräfte zuletzt im Sommer 2019 im Einsatz. Foto: Alexander Anlicker

Baggersee: Betretungsverbot in Zienken sorgt für etwas Ruhe / Besucher weichen an den Rhein aus

Neuenburg am Rhein - Das Baden an sämtlichen Neuenburger Baggerseen ist – insbesondere aus haftungsrechtlichen Gründen – bereits seit mehr als 20 Jahren per Polizeiverordnung verboten. An das Verbot wurde sich, insbesondere am Baggersee Zienken, meist weniger gehalten. Seit Anfang August hat die Stadt zudem ein Betretungsverbot für das Gelände erlassen. Unsere Zeitung hat sich bei der Stadt nach den ersten Erfahrungen erkundigt.

Anlass für das Verbot war der rege Besucherandrang im Juni und Juli, verbunden mit Verstößen gegen die Corona-Verordnung. Hinzu kommen die chaotischen Parkverhältnisse.

Das Verbot galt ab dem ersten Augustwochenende, und am zweiten Augustwochenende sei kontrolliert worden, berichtete Andreas Grozinger vom Ordnungsamt. Der Gemeindevollzugsdienst war am Samstag und Sonntag, unterstützt von einem externen Sicherheitsdienst, jeweils von 12 bis 16 Uhr vor Ort und hat ankommenden Personen auf das Bade- und Betretungsverbot hingewiesen. „Die Leute sind ohne Widerspruch gegangen, sowohl Deutsche als auch Franzosen“, sagte Grozinger. In Folge dessen seien die Besucher sowohl an den Rhein bei Grißheim als auch an den Baggersee in Steinenstadt ausgewichen.

Am Rhein bei Grißheim war es durch die Strömung dann auch zu zwei Badeunfällen gekommen, welche nur durch glückliche Umstände keinen schweren Verlauf nahmen, wie die Polizei vergangene Woche berichtete.

Am Baggersee in Steinenstadt sei es zu Parkproblemen im Bereich der Zufahrt des Campingplatzes gekommen, ergänzte Grozinger.

Die Kontrollen am Baggersee Zienken haben Wirkung gezeigt. Am vergangenen Montag waren so gut wie keine Autos auf dem Weg zum See zu sehen.

Die unterschiedlichen Fachbereiche der Stadtverwaltung arbeiteten an einer Lösung, berichtete Grozinger. Kurzfristig wird an einer Allgemeinverfügung für alle Baggerseen gearbeitet. Zugleich will man bei der Öffentlichkeit in die Offensive gehen. Hinweise im amtlichen Mitteilungsblatt nützen nichts, wenn die wenigsten Baggerseebesucher aus Neuenburg kommen, sondern aus dem Nachbarlandkreis oder dem Elsass anreisen.

Grozinger, der auch Gesamtkommandant der Neuenburger Feuerwehr und stellvertretender Kreisbrandmeister ist, weist zudem noch auf einen anderen Aspekt des Baggersee-Tourismus hin: „Für mich als Feuerwehrmann sind die vielen Feuerstellen direkt am Waldrand unverständlich.“

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