Neuenburg Ein erlebbarer, naturnaher Raum

Alisa Eßlinger

Landesgartenschau: Teil 1: Maßnahmen beim Stadtpark am Wuhrloch / Bachbett bis Jahresende fertig

Neuenburg am Rhein - Schilder, auf denen „Hier entsteht Zukunft“ steht, weisen bereits auf die vorangeschrittenen Bauarbeiten für das künftige Landesgartenschau-Gelände in Neuenburg am Rhein hin. Bei einem Rundgang berichten die LGS-Geschäftsführer Andrea Leisinger und Nils Degen gestern über den aktuellen Stand der Bauarbeiten. Im ersten Teil unseres Berichts werden vor allem die Maßnahmen im Stadtpark am Wuhrloch beleuchtet.

Der bereits bestehende Stadtpark am Wuhrloch soll im Zuge der Landesgartenschau 2022 grundsaniert werden. In den ersten Schritten wurden Rodungsarbeiten und die Kampfmittelsondierung vorgenommen. Seit September befindet sich der Abschnitt im Grundaufbau, erklärt Degen.

Links neben dem Aldi wird ein Kleinkinderspielplatz mit dem Thema „Mittelalter“ entstehen. „Die Geschichte Neuenburgs soll dabei aufgegriffen werden, indem kleine Spielskulpturen vom Münster und der alten Mühle aufgebaut werden.“ Die Arbeiten sollen laut Degen im Frühjahr beginnen.

Vereine ausgesiedelt

Hinter dem Parkplatz liegt bereits die Fläche für den Fun-Park mit Calisthenics-Anlage und Skatepark frei. „Die Skateanlage, die es hier früher gab, war sehr veraltet“, erinnert Degen. Die vorbereitenden Maßnahmen für den Funpark sind bereits in vollem Gang.

Da die Vereinsräume sich mitten im Baugebiet befinden, wurden die Vereine laut Leisinger aus Sicherheitsgründen umgesiedelt. Aber auch die Gebäude des Radsportvereins und des Harmonika-Vereins werden bei den Umbauarbeiten gleichzeitig saniert. Allerdings werden die Räumlichkeiten auch während der LGS 2022 von den Vereinen nicht benutzt werden können. Daher musste eine Interimslösung gefunden werden. So wurden sie auf den Kernort und die Ortsteile verteilt untergebracht.

„Wie wir die Gebäude nutzen werden, ist noch nicht sicher, aber wir führen diesbezüglich gerade noch Gespräche“, informiert Leisinger. Sicher sei, dass die Gebäude von dem Verband der Floristen und dem Treffpunkt Baden-Württemberg verwendet werden. Die Altrheinhalle soll während der LGS als Versammlungshalle dienen. Auf dem Kastanienheim entstehen dann eine Bühne und eine Gastronomie, die vom Treffpunkt Baden-Württemberg bespielt wird.

Klemmbach hat Brücke

Die publikumsverkehrsarme Zeit wird derzeit für Baumpflegearbeiten genutzt. Da während der Rodung viele Bäume gefällt werden mussten, sollen auch wieder neue gepflanzt werden. Vor allem Kirschbäume sollen den Stadtpark aufwerten. „Sie sind besonders Insekten-freundlich“, so Degen. Die Rodung sei notwendig gewesen, weil nun die Einsicht nach Außen ermöglicht ist. „Der Stadtpark soll auch als solcher wahrgenommen und besser erfahrbar und erlebbar werden“, erklärt Degen.

Dazu gehört auch der Lückenschluss der Fahrradstraße, die in einer Schlaufe zur Westtangente führt. Allerdings wird der Fahrradweg erst nach der Gartenschau befahrbar sein.

Der Rohbau der Brücke über den Klemmbach steht bereits. Nun gilt es, den Bachgraben an den Wuhrloch zu verbinden. Derzeit wird der Bachlauf noch über einen Bypass abgeleitet. „Früher war hier ein gepflasterter Abwasserkanal, nun soll der Klemmbach einen natürlichen Charakter bekommen“, schildert Degen. Ende dieses Jahres wird der Abschlag erfolgen und der Klemmbach wieder im neuen Flussbett fließen können.

Treppe statt Trampelpfad

Gegenüberliegend des Bachzuflusses ist ein naturnahes Ufer mit Treppe zum Wuhrloch geplant. Die Treppe ist bereits heute gut zu sehen. Für die Stufen wurden die ehemaligen Granit-Bordsteinränder verwendet, die nach dem Kreisverkehr-Umbau am Kronenrain nicht mehr gebraucht wurden. „Früher war hier ein Trampelpfad, nun haben wir ihn zu einem offiziellen Zugang zum Wuhrloch umgebaut“, hebt Leisinger hervor. Um mehr Aufenthaltsmöglichkeiten zu bieten, wird es auch noch Sitzmöglichkeiten neben der Treppe geben. Die Bänke stehen allerdings noch nicht.

Außerdem wird zudem eine Aussichtsplattform zum Wuhrloch entstehen. Das grüne Gerüst der Terrasse fehlt noch. In zwei Schritten, einmal im Frühjahr und dann im Herbst, sollen die Bepflanzungen erfolgen. „Auch wenn wir uns noch mitten in den Bauarbeiten befinden, hat man schon jetzt das Gefühl ganz woanders zu sein“, freut sich Leisinger.

Damit das Gewässer des Wuhrlochs auch im Sommer genügend Sauerstoff bekommt, wird ein kleiner Geysir installiert. Gleichzeitig dient dieser als optischer Blickfang und dämpft gleichzeitig den Autolärm, erklärt Degen.

Neben den LGS-Maßnahmen geht es auch mit den städtebaulichen Maßnahmen beim Wuhrloch voran: Die Pfähle für das Fundament des neuen Parkhaus-Turms sind gesetzt. Jetzt fehlt nur noch die Bodenplatte.

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