Neuenburg Einander begegnen

Weiler Zeitung
Begegnungsräume könnten im Bildungshaus Bonifacius Amerbach entstehen. Für das Gebäude wird ein neues Nutzungskonzept erarbeitet. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Maßnahmenkatalog: Projekt „Integration durch bürgerschaftliches Engagement“

Mehr als ein Jahr wurde in Neuenburg an einer Strategie zum Projekt „Integration durch bürgerschaftliches Engagement“ gearbeitet. Diese wurde nun vom Gemeinderat beschlossen und soll am 27. November bei einer Abschlussveranstaltung im Kreisgymnasiums vorgestellt werden. Die Veranstaltung markiert zugleich den Startschuss für die Umsetzung des umfangreichen Maßnahmenkatalogs.

Von Alexander Anlicker

Neuenburg am Rhein. Im vergangenen Jahr hatte die Zähringerstadt als eine von 23 Kommunen den Zuschlag für das Projekt „Integration durch Bürgerschaftliches Engagement“ erhalten. Ziel des Projekts ist es, mit Unterstützung durch zwei externe Prozessbegleiter eine auf die Stadt zugeschnittene Integrationsstrategie zu erarbeiten.

Deren Entwurf stellten die Prozessbegleiter Thomas Uhlendahl und Hans-Jürgen Lutz von der Führungsakademie Baden-Württemberg sowie die städtische Integrationsbeauftragte Andrea Kühne dem Gemeinderat vor.

Alle Gruppen eingeschlossen

Entwickelt werden soll eine Beteiligungs- und Engagementkultur für alle Bevölkerungsgruppen, einschließlich Geflüchteter, erläuterte Uhlendahl. Er ließ den Entstehungsprozess Revue passieren, der unter anderem auch zwei Workshops mit der Bevölkerung einschloss.

Lutz erläuterte die zentralen Handlungsfelder Sprache, Bildung und Schule, Ausbildung/Praktika/Arbeit, Wohnen, Kultur/Freizeit/Begegnung, Gesundheit, Ehren- und Hauptamt sowie Wertedialog. Ziel ist unter anderem die Schaffung von Begegnungsräumen.

Vom Schulfest bis zum Haus der Kulturen

Die Integrationsbeauftragte Andrea Kühne stellte den umfangreichen Maßnahmekatalog vor. Bereits umgesetzt sind das interkulturelle Schulfest, das im September stattfand, sowie die Einrichtung eines PC-Arbeitsraums. Auch das Projekt Lern- und Lesepaten wurde schon auf den Weg gebracht.

Weitere Maßnahmen sind die Erfassung von Wohnungsleerstand und das Integrationsmanagement durch städtische Sozialarbeiter.

Als mittelfristige Maßnahme schlägt die Integrationsstrategie beispielsweise ein Haus der Kulturen und ein Begegnungscafé, ein Repair-Café, einen jährlichen „Runden Tisch“, die Schaffung von Praktikumsstellen und einer Koordinierungsstelle sowie eine ehrenamtliche Patientenbegleitung vor.

Ein Leuchtturm unter den Maßnahmen ist das so genannte FabLab, eine offene Werkstatt mit dem Ziel, Interessierten den Zugang zu modernen Fertigungsverfahren für Einzelstücke zu ermöglichen. Das Projekt wurde vom Rektor der Kreisgymnasiums, Rainer Kügele, im Rahmen der Workshops vorgeschlagen.

Bedenken wegen der Finanzierung

Grundsätzlich befürworteten die Gemeinderäte das vorgestellte Integrationskonzept. CDU-Fraktionssprecher Rudi Grunau bemängelte, dass der Gemeinderat das Papier recht kurzfristig bekommen habe. „Es gibt viele Punkte, die wir gerne nochmals besprochen hätten“, stellte er fest. Er begrüßte, wie zuvor auch Michaela Mertes von den Freien Wählern, die Idee des FabLab, allerdings sieht er den Landkreis als Träger des Gymnasiums bei der Finanzierung in der Pflicht.

Mertes und ihr Fraktionskollege Volker Schwanzer fürchteten mögliche finanzielle Auswirkungen, welche die Zustimmung zur Integrationsstrategie nach sich ziehen könnte.

Bestehende Räume sollen genutzt werden

Bürgermeister Joachim Schuster hielt dem entgegen, dass die Strategie und die damit verbundenen Maßnahmen eine Ideensammlung seien. Beim Thema Räume für Begegnungen gehe es nicht um die Schaffung neuer Räumlichkeiten. Die Stadt habe genügend Räume, die anders genutzt werden könnten. Schuster verwies darauf, dass für das Bildungshaus das Nutzungskonzept überarbeitet werde.

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