Neuenburg Eintauchen in vergangene Zeiten

Weiler Zeitung

Sichlehenki: Wie die Bauern damals das Ernte-Ende feierten / Brauchtumsumzug bildet Höhepunkt

Reges Treiben herrschte gestern beim Sichlehenki-Fest rund um den Kirchplatz in Steinenstadt. Ausgerichtet wird das traditionelle Erntefest vom Heimat- und Dorfpflegeverein sowie der Trachtenkapelle.

Von Alexander Anlicker

Neuenburg-Steinenstadt. Die Kapelle „Die Wilde 13“ aus Zienken sorgte mit einem über die Mittagszeit ausgedehnten Frühschoppenkonzert für Unterhaltung, bevor die Zuschauer und Teilnehmer zum Umzug strömten.

Heimatverein und Trachtenkapelle lassen Brauch aufleben

Der kleine, aber feine Brauchtumsumzug ist der Höhepunkt der „Sichlehenki“ und symbolisiert die Rückkehr von Bauern, Knechten und Mägden vom Feld nach der letzten Ernte. Der Abschluss der Getreideernte wurde früher auf den Höfen mit einem großen Fest gefeiert, und die Sicheln – die erst im kommenden Jahr wieder Verwendung fanden – wurden ans Scheunentor gehängt.

Mit geschulterten Sensen und Rechen sowie allerlei landwirtschaftlichen Gerätschaften zogen die Mitglieder des Heimat- und Dorfpflegevereins durch den Ort, angeführt von der Trachtenkapelle. Bereichert wurde der Umzug von stattlichen, laut knatternden Oldie-Traktoren der Traktorenfreunde aus Ebringen und dem elsässischen Rumersheim. Mit dabei war auch die Kindertrachtengruppe aus der Zähringerstadt St. Peter.

Nach dem Umzug wurden die Sicheln mit viel Schwung ins Scheunentor geschlagen. Neben kühlen Getränken auf dem Kirchplatz und Unterhaltung durch den Musikverein Märkt wartete eine gut bestückte Kaffeestube im Gemeindesaal St. Martin auf die Besucher.

Vorführungen in der kleinen Bauernküche

Ein Erlebnis bei der „Sichlehenki“ in Steinenstadt sind auch die Vorführungen in der kleinen Bauernküche, wo unter anderem die Butterherstellung gezeigt wurde. Die selbstgemachte Butter wurde anschließend zu „Gschwelldi und Ziger“ gereicht. Mit dabei war auch der Verein „Grißheim aktiv“, der mit seiner Apfelpresse die Herstellung von Apfelsaft vorführte.

„Wir freuen uns, dass es Petrus gut mit uns gemeint hat“, sagte der Vorsitzende des Heimat- und Dorfpflegevereins, Günter Siegwald, angesichts des sonnigen Wetters am Sonntag. Doch auch mit dem Festverlauf am Samstagabend waren die Organisatoren von Heimatverein und Trachtenkapelle zufrieden. Trotz eines Regengusses zum Auftakt des Festprogramms seien beide Festzelte voll gewesen, freute sich Siegwald über die große Resonanz. Dazu hat unter anderem auch der etwa zweistündige Auftritt der Trachtenkapelle beigetragen.

Das gemütliche Fest auf dem Kirchplatz kommt übrigens nicht nur im Dorf gut an. Etwa die Hälfte der Besucher komme von außerhalb, weiß Siegwald.

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