Neuenburg Führungsperson in schwierigen Zeiten

Weiler Zeitung
Karl Mannhardt (r.) wurde vom Geschichts- und Kulturkreis Neuenburg am Rhein zum Ehrenmitglied ernannt. Links Vorsitzender Friedrich Schöpflin Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Geschichts- und Kulturkreis: Karl Mannhardt aus Schliengen mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet

Er hat 2002 den Geschichts- und Kulturkreis Neuenburg am Rhein vor der Auflösung bewahrt und ihn als Vorsitzender sechs Jahre lang geführt. Jetzt wurde Karl Mannhardt aus Schliengen vom Verein mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Vorsitzender Friedrich Schöpflin überreichte ihm die Urkunde im Rahmen der jüngsten Mitgliederversammlung.

Von Dorothee Philipp

Neuenburg am Rhein. Mannhardt wurde bereits 1982, im Gründungsjahr des Vereins, Mitglied und hatte seit 1983 den Posten eines Beisitzers im Vorstand. Diesen Posten gab er jetzt bei der Versammlung am Mittwoch ab.

Den Verein vor der Auflösung bewahrt

Gegründet und geführt wurde der Verein von dem Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Hans Jakob Wörner, der unter anderem zahlreiche Publikationen und Bücher zur Regionalgeschichte veröffentlicht hat. Mit dem Geschichts- und Kulturkreis unternahm Wörner zahlreiche Exkursionen zu historisch und kunsthistorisch bedeutsamen Orten im Oberrheingebiet, die er selbst vorbereitete und leitete. Als Wörner im Februar 2002 überraschend verstarb, überlegten Karl Mannhardt und Max Schweinlin, der damalige zweite Vorsitzende und Alt-Bürgermeister von Neuenburg, wie man die Arbeit im damals 110 Mitglieder umfassenden Verein fortführen könne. Im Juni verstarb dann Max Schweinlin ebenso unerwartet. In dieser kritischen Situation war es Karl Mannhardt, der die Zügel ergriff und sich in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im September 2002 für den Fortbestand des Vereins aussprach. Mit dabei hatte er ein detailliert ausgearbeitetes, tragfähiges Konzept für die Fortführung der Exkursionen.

Die Mitglieder folgten einstimmig seinem Vorschlag und wählten ihn ebenfalls einstimmig zum Vorsitzenden. Sein Stellvertreter wurde Jacques Kauffmann aus Riedisheim, der diesen Posten bis heute innehat.

Mannhardt hatte immer betont, dass er als Architekt und Lokalpolitiker nicht in die fachlichen Spuren von Wörner treten könne, dafür hatte er aber schlüssige Vorschläge zur Organisation und schlug die Hinzuziehung von externen Exkursionsleitern vor.

Völkerverständigung ein zentrales Anliegen

Am 8. April 2003 beschloss die Mitgliederversammlung eine neue Satzung. Ein großes Anliegen Mannhardts war die Völkerverständigung, weswegen er auch die Aktivitäten des Vereins im Elsass und in der Nordwestschweiz förderte. Dabei sollte nicht nur die ältere, sondern auch die jüngere Vergangenheit thematisiert werden, schlug er im Dezember 2002 vor, als das erste Jahresprogramm unter der neuen Vorstandschaft ausgearbeitet wurde. 2005 wurde auf Initiative des Geschichts- und Kulturkreises das Hartmannsweilerkreuz in Neuenburg restauriert und neu geweiht. 2006 begann der Verein, neben den Halbtages- und Tagesexkursionen auch mehrtägige Studienfahrten anzubieten. Die erste führte nach Görlitz und Dresden.

Mit Tatkraft durch die existenzielle Krise geführt

2006 beteiligte sich der Verein am „Deutsch-Französischen Vereinsforum“, und 2007 restaurierten und reinigten die Vereinsmitglieder im Rahmen des Wettbewerbs „Unsere Stadt blüht auf“ auf dem Grißheimer Friedhof Grabkreuze, Tafeln und Figuren.

Mannhardt führte auch die historischen Vorträge ein, die die Mitgliederversammlungen ergänzen und bei denen namhafte Referenten verschiedene Facetten der Regionalgeschichte beleuchten. 2008 gab Mannhardt den Vorsitz ab, sein Nachfolger wurde Friedrich Schöpflin, der den Verein bis heute leitet.

Schöpflin dankte Mannhardt für seine Verdienste um den Verein und seine unermüdliche Tatkraft, mit der er den Verein durch die existenzielle Krise geführt und nachhaltig stabilisiert habe. Die Urkunde würdigt Mannhardt für seine langjährige aktive Tätigkeit „sowohl als Beisitzer als auch als Vorsitzender des Vorstands, vor allem als Führungsperson in schwierigen Zeiten“.

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