Konzertabend: Vier Chöre überzeugen mit jeweils ganz eigenem Stil . Trinklieder, Liebeslieder und mehr.
Steinenstadt - Zwei Männerchöre, ein Frauenchor und ein gemischter Chor pflegen in Neuenburg und seinen Ortsteilen die weltliche Chormusik. Und jedes Ensemble hat dabei seinen eigenen Stil. Es war eine brillante Idee, einmal alle vier Chöre in einem Konzertabend vorzustellen.
Sie ging vom Männergesangverein Steinenstadt aus. In seiner launigen Begrüßung zum „Rheinschienenkonzert“ in der Baselstabhalle ging Vorsitzender Roland Dorer zunächst auf die Namensfindung für diesen Abend ein. Er erklärte schlüssig, warum das von vielen Politikern und anderen Funktionsträgern als „Gummibegriff“ genutzte Wort Rheinschiene mit diesem Konzert erst eine richtige Bedeutung erhält: Die Lage der Gemarkung biete sich geradezu an. Als Vision für die Zukunft (sprich Gartenschau) sah Dorer ein Schienennetz, ausgehend von Neuenburg in die Ortsteile.
Was folgte war ein wunderbarer Abend, der dank der üppig bestückten Tombola für die meisten auch zu einer schönen Bescherung im wahren Wortsinn wurde.
Männergesangverein Steinenstadt
Dass der Männergesangverein seinen Part an diesem Abend so glänzend spielte, war Lothar Welsen zu verdanken, der als Interimsdirigent den unversehens verwaisten Chor übernommen und mit gepflegter Liedkultur auf Vordermann gebracht hatte, wie Dorer erläuterte.
Robert Schumann und Franz Schubert gab es als romantischen Einstieg und dann mit „Chianti“ ein lüpfiges Trinklied, das das Publikum sofort zum Mitmachen animierte. Die Herren gefielen durch saubere Intonation und gepflegte Artikulation, die das Zuhören zur wahren Freude machte.
Zum letzten Block des Abends zeigten sich die Gastgeber nach einem hingebungsvoll mit dem nötigen Quäntchen Schmalz und in tadelloser A-Cappella-Manier vorgetragenen „Arcobaleno“ als versierte Entertainer, die mit der lässig eleganten Klavierbegleitung Welsens zu wahren Charmeuren wurden: „Veronika der Lenz ist da…“, wer mochte da nicht mitsingen? Und dass der Fahrstuhl der Karriereleiter von Komponist Kurt Feitz besetzt ist? Bei so viel guter Laune völlig egal!
Frauenchor Steinenstadt
Der Frauenchor widmete sich unter der Leitung von Jakob Frumann dem „ältesten Thema der Welt“, der Liebe in ihren ganz romantischen Spielarten. Auf den Flügeln der Liebe, mit dem „Bolero der Herzen“ und Andrew Lloyd Webbers Welthit „Wein‘ nicht um mich Argentinien“ erwachten große Gefühle, von Larissa Alimova am E-Piano stimmig untermalt. Und auch Grönemeyer und Udo Jürgens haben es den Sängerinnen angetan, die hingebungsvoll „Der Weg“ und „Ich glaube“ intonierten. Als Dankeschön überreichten die Steinenstadter den Damen je eine Dose „Hugo“ zur Erfrischung und Regeneration.
Sängerfreundschaft Neuenburg
Auch die Herren der Sängerfreundschaft Neuenburg zeigten sich in glänzender Form. Der Funke sprang bei dem Schwung, den sie unter ihrem Dirigenten Peter Hilfinger an den Tag legten, sofort über. Hilfinger hat auch etliche beliebte Stücke für seine Mannen passgerecht eingerichtet und in seinen Arrangements den Solisten, die sich in ihren Reihen verbergen, schöne Auftrittsmöglichkeiten geschaffen. So im schottischen Volkslied „Loch Lormond“ oder in „Living of Liverpool“. Für Schwung und Pep sorgte zudem die versierte Klavierbegleitung von Sonja Hänig.
Chorgemeinschaft Neuenburg
Glamour, Amore und jede Menge Spaß verbreitete die Chorgemeinschaft Neuenburg-Zienken unter der Leitung von Claudia Mundi, die ihr Ensemble mit Temperament und Charme am Klavier begleitete. Südamerikanisches Feuer loderte in „Un poquito Samba“ und mit dem Helene-Fischer-Ohrwurm „Atemlos“ erlebte man, welche Emotionen „großes Kino für uns zwei“ wecken kann.
Fetziges Partyfeeling kribbelte bei dem Hit „You ’re the one that I want“, bei dem die Chormänner zur Rhythmuslokomotive wurden.
