Neuenburg Höchstleistungen unter Wasser

Alexander Anlicker

Prüfung für Einsatztaucher der DLRG

Die Ausbildung zum Einsatztaucher ist die größte Herausforderung im Einsatzbereich der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Ein Besuch bei der Prüfung für sechs angehende Einsatztaucher am Zienkener Baggersee.

Von Alexander Anlicker

Neuenburg-Zienken. Anders als für Sporttaucher gelten für Einsatztaucher, ebenso wie für Feuerwehrtaucher, die strengen Regeln der gesetzlichen Unfallversicherung. An die ehrenamtlichen Einsatztaucher werden damit ebenso hohe Ansprüche gestellt wie an Berufstaucher.

Am vergangenen Wochenende hat im Baggersee in Zienken die Prüfung für die angehenden Einsatztaucher stattgefunden. Sechs Teilnehmer aus dem gesamten DLRG-Landesverband Baden – vom Bodensee bis zur Kurpfalz – waren zur Prüfung angetreten, die Hälfte davon Taucherinnen. Fünf von ihnen haben die Prüfung auf Anhieb bestanden.

Nur halb so viele Teilnehmer wie früher

Da pandemiebedingt in den vergangenen anderthalb Jahren die Ausbildung stark eingeschränkt war, waren es auch nur halb so viele Teilnehmer wie in früheren Jahren. Für nächstes Jahr werden wieder mehr Prüflinge erwartet, erklärt der DLRG-Lehrtaucher und stellvertretende Ortsgruppen-Vorsitzende Tobias Haug.

Zu den Prüflingen gesellten sich eine sechsköpfige Prüfungskommission des Landesverbands mit Tauchlehrern um Achim Schell.

Ausrichter der Veranstaltung waren der DLRG-Bezirk Breisgau und die DLRG-Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg. Die Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg sorgte mit zehn Helfern für die Logistik und Verpflegung der Teilnehmer, die Ortsgruppe Freiburg unterstützte mit ihrem Boot und zwei Bootsführern.

Die Prüfung umfasst drei Teile: Theorie, Schnorchelteil und die Tauchprüfung im Freigewässer. Die Theorieprüfung und den Prüfungsteil 1500 Meter Schnorcheln haben die Prüflinge bereits in ihren heimischen Bezirken absolviert. Los ging es am Samstag im Freizeit- und Familienbad Müllheim mit 40 Meter Streckentauchen mit Neoprenanzug, 25 Meter Tauchgerät antauchen und unter Wasser anlegen sowie einer Minute Zeittauchen.

Anschließend standen am Baggersee die Prüfungsteile im Freigewässer auf dem Programm: zehn Meter Tieftauchen ohne Gerät, zwei Stationen, an denen unterschiedliche Suchmethoden unter Wasser geprüft werden, zwei Stationen Arbeiten unter Wasser sowie eine Station Tauchrettung, bei der es neben der Rettung eines verunfallten Tauchers auch um die medizinische Erstversorgung geht. Letzteres unter strenger Aufsicht des Landesverbandsarzts und Tauchmediziners Dr. Lothar Hassling. Die Einsatztaucher sind eine wichtige Komponente im Wasserrettungsdienst und der Gefahrenabwehr der DLRG. Viele Einsatztaucher sind in ihren Regionen 24 Stunden 365 Tage im Jahr über die Leitstellen des Rettungsdienstes erreichbar. Sie stehen zur schnellen Rettung von verunfallten Menschen am und im Wasser zur Verfügung.

Menschenrettung und Hochwassereinsätze

Zu ihren Aufgaben zählt die Suche von Personen im Wasser, aber auch die Unterstützung anderer Hilfsorganisationen, wenn diese am Wasser tätig werden. Bei Großschadenslagen wie dem Oder- oder dem Elbe-Hochwasser haben Einsatztaucher beschädigte Deiche mit Folien und Sandsäcken abgedeckt, um einen Durchbruch zu verhindern.

Die Ausbildung zum Einsatztaucher bei der DLRG dauert mindestens zwei Jahre und ist mit der eines Berufstauchers vegleichbar. Sie beginnt mit der Basisausbildung für den Wasserrettungsdienst, die das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber, einen Erste-Hilfe-Kurs sowie das Deutsche Schnorcheltauchabzeichen umfasst. Daran schließt sich die Ausbildung zum Wasserretter (Fachausbildung Wasserrettungsdienst) an, die vergleichbar ist mit der Helfergrundausbildung bei der Feuerwehr oder dem THW. Die eigentliche Tauchausbildung beginnt mit der Ausbildung und Prüfung zum Gerätetaucher (CMAS*) – diese kann bereits parallel zur Fachausbildung Wasserrettungsdienst erfolgen. Daran schließen sich die Sonderbrevets zum CMAS** mit Prüfung sowie die Ausbildung zum Einsatztaucher an, die unter anderem die Module Strömungstauchen, Eistauchen und Arbeiten unter Wasser umfassen.

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