Neuenburg Immer mehr Einsätze zu bewältigen

Volker Münch
Bürgermeister Joachim Schuster (r.) ehrte die langjährigen Feuerwehrmitglieder (v.l.): Ingo Klaas, Dietmar Salathe, Klaus Blank und Walter Männlin. Foto: Volker Münch

Versammlung: Neuenburger Feuerwehr hält Rückschau. Technische Hilfeleistungen an der Spitze.

Neuenburg am Rhein - Ein großes Arbeitspensum absolvierte die Freiwillige Feuerwehr Neuenburg im vergangenen Jahr. Die Gesamtwehr rückte zu 214 Einsätzen aus, die Abteilung Neuenburg-Stadt fuhr zu insgesamt 196 Einsätzen. Damit ist die Zahl einmal mehr angestiegen. Bürgermeister Joachim Schuster zollte der Einsatzmannschaft großen Respekt für ihr ehrenamtliches Engagement im Dienst der Bevölkerung.

Als eine von drei Feuerwehren im Landkreis nennt die Neuenburger Feuerwehr einen Spielmannszug ihr Eigen. Und der eröffnete die Jahreshauptversammlung der Neuenburger Abteilung.

Rückblick

„Mit 196 Einsätzen war es für unsere Abteilung ein sehr arbeitsintensives Jahr“, resümierte Abteilungskommandant Manuel Maas. Er stellte eine Verschiebung in der Tageszeit der Einsätze fest: Heute fänden rund 61 Prozent der Einsätze tagsüber statt.

Wegen der Zuständigkeit auf der Autobahn fällt nach Angaben des Abteilungskommandanten die Zahl der Geretteten mit 46 Personen sehr hoch aus. Maas bedauerte, dass für sieben Menschen jede Hilfe zu spät gekommen war.

Die Einsatzmannschaft seiner Abteilung sei sehr gut aufgestellt. Dies zeigt auch die Altersstruktur der 61 Einsatzkräfte: 44 Kameraden – davon sechs Frauen – sind im Alter von 20 bis 49 Jahren.

Technische Hilfeleistungen

Mit 91 Einsätzen stehen die technischen Hilfeleistungen, beispielsweise nach Verkehrsunfällen, an der Spitze des Einsatzspektrums. Ferner rückte die Wehr zu 46 Bränden unterschiedlicher Größe und zu 21 Fehlalarmen, meist durch automatische Brandmeldeanlagen ausgelöst, aus.

121 Feuerwehrleute

In der Gesamtfeuerwehr, die aus den Abteilungen Neuenburg, Grißheim, Steinenstadt und Zienken besteht, versehen aktuell 121 aktive Feuerwehrleute ihren Dienst. In den Abteilungen werden 55 Kinder und Jugendliche spielerisch, mit feuerwehrtechnischen Unterweisungen und Freizeitaktivitäten, behutsam an den Feuerwehrdienst herangeführt. Die Ehrenabteilungen zählen insgesamt 27 Alterskameraden, und der Spielmannszug hat 18 Musiker.

Gerätehauserweiterung

„Wir haben über die Jahre betrachtet laufend steigende Einsatzzahlen“, ergänzte Neuenburgs Gesamtkommandant Andreas Grozinger. Er berichtete auch über den Stand der Gerätehauserweiterung, für die es 180 000 Euro Landesmittel gibt. Er hoffe auf einen Baubeginn noch in diesem Jahr.

Wichtig für die Qualität der Einsatzarbeit und für die Sicherheit der Einsatzkräfte sind Übungen und Lehrgänge. Als Beispiele nannte der Gesamtkommandant die Grundausbildung, die Jahresübung im vergangenen Jahr bei der Firma Freudenberg und die mit den Feuerwehren Heitersheim und Müllheim gemeinsam organisierte Ausbildung in Sachen Unfallrettung.

Zwei Einbrüche

Ärgerlich für die Feuerwehr waren gleich zwei Einbrüche ins Neuenburger Feuerwehrgerätehaus. Dort wurden Rettungsgeräte gestohlen, mit denen weitere Einbrüche vorbereitet wurden. „Nicht nur der Schaden ist immens. Wir laufen nämlich auch Gefahr, zu einem Unfall gerufen zu werden, bei dem wir dann nicht oder nur sehr schwer helfen können“, kritisierte Grozinger scharf. Tatsächlich sei in den vergangenen 15 Jahren insgesamt sieben Mal ins Gerätehaus eingebrochen worden. Man werde nun eine Einbruchssicherung einbauen lassen, nachdem sich die Schadenssumme auf einen fünfstelligen Betrag summiert habe.

Nachwuchsarbeit

Lob gab es für die Nachwuchsarbeit. Sieben Mädchen und 14 Jungen gehören der Neuenburger Jugendfeuerwehr an, berichtete Hans-Rudi Schöpflin. Die „Lösch-Kids“, also die Kinderfeuerwehr, zählt zehn Kinder und soll nun auf 15 aufgestockt werden, nachdem eine weitere Betreuerin gefunden werden konnte. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung im Kinder- und Jugendbereich“, betonte Bürgermeister Schuster.

Um ein deutliches Zeichen für das Ehrenamt in der Feuerwehr zu setzen, versuche die Stadtverwaltung bei Personaleinstellungen Feuerwehrleuten den Vorzug zu geben. Bereits heute arbeiten neun Mitarbeiter für die Stadt, die auch Feuerwehrdienst leisten. Sein Dank galt allen Unternehmen, die ihre Mitarbeiter für den Feuerwehrdienst freistellen.

Ein weiteres Aushängeschild ist der Spielmannszug, der regelmäßig bei Landes- und deutschen Meisterschaften Medaillen und Siege abräumt.

Ehrungen

Im Rahmen der Ehrungen wurde Jugendleiter Hans-Rudi Schöpflin wegen seiner Verdienste um die Jugendarbeit mit der bronzenen Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbands ausgezeichnet.

Von der Stadt wurden Dirk Wonsak (20 Jahre Mitglied), Ingo Klaas (30 Jahre), Walter Männlin und Dietmar Salathe (45 Jahre) sowie Klaus Blank für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Das Feuerwehrehrenzeichen des Landes in Bronze für mindestens 15 Jahre aktive Tätigkeit erhielten Rafael Koch, Martin Krotzinger, Daniela Lösle, Matthias Moneta, Ralf Rudishauser, Hans-Rudi Schöpflin, Dietmar Welz, Kai Willuweit und Dirk Wonsack.

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