Neuenburg „Manege frei“ mit Leben gefüllt

Alexander Anlicker

Neujahrsempfang: Mit Akrobatik, Artistik und Musik startet Neuenburg am Rhein in das Jahr 2020

Neuenburg am Rhein  - „Manege frei“ hieß es am Freitagabend beim Neujahrsempfang im Neuenburger Stadthaus. Neben musikalischer Vielfalt, einer Arbeitsaufteilung von Bürgermeister und Stellvertreterin stand auch Artistik und Akrobatik auf dem Programm.

Nicht nur Jugendliche und junge Erwachsene des „Cirque Intense“ der gemeinnützigen Zirkus-Kunst, sorgten mit verblüffenden artistischen und akrobatischen Vorführungen für Unterhaltung. Auch bei einigen Sportarten wie Radball (Radsportverein), rhythmischer Sportgymnastik (Turnverein) und Tanz (Hip-Hop-Tanzgruppe „eXpression“ des Turnvereins) sind artistische Fähigkeiten gefragt. Roberte Eisele, künstlerischer Leiter des „Cirque Intense“, führte durch das Unterhaltungsprogramm.

Die Zirkus-Kunst bietet nicht nur Zirkusgruppen für Kinder und Jugendliche, sondern mit dem „Cirque Intense“ ein Berufsorientierungsjahr für Schulabsolventen und junge Erwachsene. Diese können dabei herausfinden, ob die Arbeit als Artist oder als Zirkuspädagoge das Richtige für sie ist. Sie werden zudem zu „Multiplikatoren“ und betreuen Kinder- und Jugend-Zirkusgruppen.

Die Besucher begrüßte musikalisch beim Empfang in Neuenburg die Big Band des Kreisgymnasiums Neuenburg und die Klänge der „Vier sind Eins“-Kapelle der vier Neuenburger Musikvereine (Stadtmusik Neuenburg, Trachtenkapelle Steinenstadt sowie die Musikvereine Grißheim und Zienken).

Ein Novum war die erstmalige Arbeitsteilung zwischen Bürgermeister und Stellvertreterin. Während der Rathauschef später die gewohnte Neujahrsrede hielt, übernahm Bürgermeister-Stellvertreterin Barbara Spinner-Burger die Begrüßung der Gäste im gut gefüllten Stadthaus.

Neujahrsansprache

In seiner Neujahrsansprache hieß Bürgermeister Joachim Schuster die Bürgermeisterin der elsässischen Nachbargemeinde Chalampé, Martine Laemmlin, sowie deren Stellvertreter Jean Maurice Hattenberger, aber auch Vertreter aus Wirtschaft, Behörden, Schulen, Institutionen und Vereinen willkommen. „Wir möchten für unsere gesamte Stadt mit unseren Partnern, die in Verantwortung für unser Gemeinwesen stehen, und die nächsten zehn Jahre nutzen, um die Stadt weiter voranzubringen“, sagte Schuster mit Blick auf die neue Dekade.

Die Landesgartenschau 2022 und das Stadtjubiläum zum 850-jährigen Bestehen im Jahr 2025 seien wichtige Daten in diesem Zeitraum. Entscheidend für das Gelingen werde sein, „dass die Bevölkerung diese Kraftanstrengungen mit vielen unterschiedlichen Themen als Herausforderung und Chance zugleich sieht“. „Bis wir alle Ziele erreicht haben, wird es eine Vorlaufzeit geben, die mit erheblichen Einschränkungen durch Umleitungen und Straßensperrungen, mit großen lauten Baumaßnahmen im Zentrum und vor der Stadt erreicht werden sollen“, betonte der Bürgermeister.

Als Themen, welche die Kommunen in den nächsten zehn Jahren beschäftigen werden, nannte Schuster die großen Themen Klimawandel, Umweltschutz und Populismus, welche die Kommune nicht lösen könne, aber ihre Hausaufgaben machen müsse.

Digitalisierung

Weitere Themen seien die Digitalisierung, die beispielsweise mithilfe einer BürgerApp verschiedene Gruppen in der Stadt zusammenbringen und vernetzen soll. Mit Blick auf den demografischen Wandel nannte der Bürgermeister eine intakte Vereinslandschaft mit vielfacher ehrenamtlicher Begleitung als bestes Mittel gegen Vereinsamung. Schuster: „Unsere Zukunftsfragen stellen sich wie folgt: Wie können wir die Vereine vor Ort weiter unterstützen? Wie können wir Menschen sonst noch zusammenbringen und Begegnungsmöglichkeiten schaffen? Wie integrieren wir Minderheiten in unsere Stadtgesellschaft? Wie fördern wir die kreativen Kräfte in unserer Stadt?“

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