Neuenburg Mehr Aufenthaltsqualität schaffen

Weiler Zeitung
Die Umgestaltung der Schlüsselstraße soll in drei Bauabschnitten erfolgen. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität entlang der Einkaufsstraße deutlich zu erhöhen. Foto: Volker Münch Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Grünes Licht für die Gestaltung der Schlüsselstraße / 3,6 Millionen für drei Bauabschnitte

Die Aufenthaltsqualität in der Schlüsselstraße als Einkaufsstraße soll deutlich erhöht werden. Dazu hieß der Neuenburger Gemeinderat die vorgelegte Entwurfsplanung als gelungen und gab grünes Licht für die Weiterentwicklung der Pläne.

Von Volker Münch

Neuenburg am Rhein. Was die Geschäftsleute an der Schlüssel- und an der Müllheimer Straße freuen wird: Es bleibt bei einer Verkehrsführung, bei der sich Fahrzeuge begegnen können.

Aufwertung des Straßenraums

Zur Aufwertung des Straßenraums hat die Planungsgemeinschaft AG Freiraum einen mittlerweile konkreten Gestaltungsplan entworfen. In drei Bauabschnitten soll die Umgestaltung erfolgen, angefangen vom Kreisverkehr an der Einmündung zur Breisacher Straße und Kronenrain bis zur Bahnhofstraße. Konkret geht es zunächst um den ersten Bauabschnitt bis zur Einmündung der Rebstraße. „Wir wollen den öffentlichen Raum, also Gehsteig und Straße, in einem ansprechenden Material ausführen“, erklärte Landschaftsarchitekt Andreas Böhringer.

Einkaufsstraße und „Rückgrat der Innenstadt“

Als zentrale Straße – viele sprechen auch von der „Lebensader“ der prosperierenden Zähringerstadt – soll die Aufenthaltsqualität verstärkt und die Rolle der Straße als Rückgrat der Innenstadt gestärkt werden. Das Ziel sei es, sie von einer reinen Verkehrsstraße hin zu einem Straßenraum zu entwickeln, in dem alle Verkehrsteilnehmer jeglichen Alters gleichberechtigt unterwegs sein können.

Durch die Belagsgestaltung in Granitmaterial bleibt die Fahrbahn weiterhin erkennbar bei gleichzeitiger barrierefreier Ausführung. Neue Bäume entlang der Straße werden nicht als Allee ausgestellt, sondern „verspringen“, wechseln sich also entsprechend ab. Nur in den beiden folgenden Bauabschnitten wird es nach den Worten Böhringers Ausnahmen geben, wo Bestandsbäume erhalten bleiben sollen.

Die Gehwege werden zum Abfluss des Oberflächenwassers eine leichte Neigung hin zur Fahrbahn haben, die Fahrbahnbreite wird 5,50 Meter betragen und einen Begegnungsverkehr von einem Lastwagen und einem Auto ermöglichen. Die Gehwegbereiche werden auf der einen Seite etwa 5,40 Meter betragen, auf der anderen Straßenseite sind es in etwa vier Meter.

Maximal Tempo 20 sowie Schrittgeschwindigkeit

Das Tempo wird auf maximal 20 Stundenkilometer reduziert. Das Umfeld am Rathausplatz und Narrenbrunnen gilt als zentraler Bereich, der auch durch den rötlichen Belag des Rathausplatzes optisch über die Straße hinweg geführt werden soll. Dort gilt dann nur noch Schrittgeschwindigkeit. Am östlichen Rand dieses Bereichs wird der Standort des historisch bestätigten Stadttors, das sogenannte Mühlentor, mit einer weiteren anderen Belagsart – hier denken die Gestalter an gespaltene Kieselsteine – angedeutet. Eine weitere Idee: Eine Stele soll den Standort andeuten. Als Beleuchtung sollen Lichtstelen dienen.

Stellplätze entlang der Straße werden reduziert

In einem andersfarbigen Pflaster werden Fußgängerüberwege angelegt. Indikatoren für sehbehinderte Menschen, die einen Taststock brauchen, werden ebenfalls eingebaut. Zugunsten der Aufenthaltsqualität werden auch die Stellplätze entlang der Straße reduziert. Hier soll unter anderem das geplante Parkhaus am Kronenrain Kapazitäten liefern. Ferner, das wurde von mehreren Seiten eingeräumt, müsse auch etwas gegen den Durchgangsverkehr und die Tempoverstöße unternommen werden.

Die Planer haben eine Kostenschätzung von 2,36 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt samt Lichttechnik aufgerufen. Inklusive der beiden weiteren Bauabschnitte rechnen die Planer mit Kosten in Höhe von 3,6 Millionen Euro. Aus dem Landessanierungsprogramm (Städtebauförderung) soll eine Förderung von 60 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten erfolgen. Ferner werden sämtliche Leitungen im Untergrund geprüft und falls erforderlich erneuert. Auch die Grundstücksanlieger seien bereits informiert worden, berichtete Bürgermeister Joachim Schuster.

Härten für Handel und Gastronomie möglichst gering halten

Bei der Inanspruchnahme von Privatgrundstücken – es handelt sich um etwa 457 von insgesamt 3400 Quadratmetern – wird die Stadt die Kosten übernehmen. Schuster kündigte zudem an, die Bauarbeiten in einer Arbeitsgruppe mit Vertretern des Gewerbevereins und des Verkehrsvereins koordinieren zu wollen, um Härten für Handel, Gewerbe und Gastronomie möglichst gering halten zu können.

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