Neuenburg Närrische Glanzlichter aus drei Ländern

Weiler Zeitung
Das besondere an der Neuenburger Narrensuppe sind unter anderem die Gäste aus Basel und dem Elsass. Zum musikalischen Auftakt begeisterten die Tambouren der Knaben- und Mädchenmusik Basel mit virtuosem Trommelspiel. Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Narrensuppe: Beiträge aus Südbaden, der Schweiz und dem Elsass begeistern Neuenburger Publikum

Neuenburg am Rhein (anl). Bestens aufgelegt präsentierte sich der Neuenburg „Vogt“ Joachim Schuster am Schmutzige Dunschdig als Gastgeber der Neuenburger Narrensuppe. Selbst für eine Gesangseinlage und ein Loblied auf die Zähringerstadt war er sich nicht zu schade.

Mit den Worten „Wir haben heute Berlin zu Gast“ hieß er den Bundestagsabgeordneten und früheren Bad Bellinger Rathauschef Christoph Hoffmann willkommen und versprach dem FDP-Politiker zugleich: „Wir machen auch keine Witze über Thüringen.“ Zudem hieß er Narrenvogt Klaus Schäfers und Vizevögtin Mona Kirsch von der Vogtei Mittlerer und Südlicher Breisgau des Verbands Oberrheinischer Narrenzünfte sowie stellvertretend für alle Neuenburger Zünfte und Cliquen den Oberzunftmeister der Rhiischnooge, Tobias Anlicker, willkommen. Diesem überreichte er den erstmals aufgelegten Mottoschal mit dem Aufdruck „Es isch für uns ä Herzenssach, dass ma z’sämme Fasnacht macht“.

Zuvor hatten beim musikalischen Auftakt die Tambouren der Knaben- und Mädchenmusik Basel mit ihrem akkuraten Trommelspiel begeistert.

Überhaupt kam die bunte Dreiländer-Mischung mit Akteuren aus der Schweiz, dem Elsass und Südbaden gut an.

Auftritt von Kanderns Alt-Burgi ein Höhepunkt

Zu den Glanzlichtern zählte der Auftritt des „Burgi vu Chander“, Bernhard Winterhalter. Er erklärte in geschliffenen alemanischen Versen, wie eine Büttenrede entsteht. In seinem bunten Sammelsurium an Themen ging es auch um die Schwobe, die sich den Bodensee unter den Nagel gerissen haben und munter ihr Trinkwasser dort abzapften. „Darum het jeder Badner ä Freud’ dra, wenn er in den Bodesee seiche ka“, meinte er schelmisch. Kopfkino gab es beim Thema Übergewicht, als er erklärte, dass er beim Zehennägel schneiden nicht mehr hochgekommen ist, weil sich der Bauchnabel am Oberschenkel festgesaugt hat.

Zuguterletzt nahm er die Bürgermeisterwahlen in Kandern ins Visier: „Mir kriege scho wieder ä neus Stadtoberhaupt“, stellte er fest, dass die Brezelstadt seit 1946 acht Bürgermeister „verschlisse“ hat. Der einizige Kanderner, der drei Amtszeiten als Bürgermeister hatte, sei Max Schweinlin in Neuenburg gewesen.

Satirische Betrachtungen des Alltags inklusive Reiseberichten bot das elsässische Mundart-Kabarett-Duo Christine Wolff und Pierre Zeidler aus Straßburg.

Neun stimmgewaltige – weißgeschminkte – Männer und ein Akkordeon: Das ist die BNZ-Clownerie aus Freiburg, welche mit geschliffenen Versen die große und kleine Politik aufs Korn nimmt. „Annegret, Annegret schenk mir einen Leopard. Annegret, Annegret, einen Panzer der auch fährt“, sangen sie für die CDU-Verteidigungsministerin und für das neue SPD-Führungsduo: „Die Saskia solls jetzt richten, was andere verbockt. Doch sie ist nicht alleine weil der Norbert Walter bei ihr hockt“.

Das Finale des Programms bestritten die beiden Jungzigeuner Leo Ruh und Ben Sänger. Sie ließen sich mit Vaters Diesel zur Friday-for-Future-Demo kutschieren, wobei Diesel ja politisch korrekt jetzt „Fahrzeug mit Emissionshintergrund“ heiße. Gekonnt nahmen sie einen bunten Strauß an Themen ins Visier: Neben Greta und Fridays for Future unter anderem den Lehrermangel, den Zigaretten verkaufenden Spielzeugladen und E-Zigaretten (Shisha to go).

Eigentlicher Star der Narrensuppe war einmal mehr die dampfende Rindfleischsuppe mit viel Fleisch und Nudeln aus der Küche der „Krone“.

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