Neuenburg Natur und Stadtgeschichte entdecken

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Grafikerin Kathrin Meyer (v. l.), Matthias Schoester und LGS-Marketing-Leiterin Denise Wagner vor einer Infotafel zu den Wissensinseln. Foto: Anlicker

Wissensinseln: Vier spannende Themenwege per Handy-App erkunden

Neuenburg am Rhein (anl). Bei einem Besuch der Landesgartenschau in Neuenburg kann man sich an der schön Gartenanlage erfreuen und sich entspannen, man kann aber auch ganz viel Wissen zu den Themen Natur- und Artenschutz sowie der Stadt- und Rheingeschichte mitnehmen.

„Neuenburg ist ein geschichtsträchtiger Ort“, sagt Denise Wagner, Leiterin Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Landesgartenschau GmbH. Die von den Zähringern gegründete Stadt habe aufgrund ihrer strategischen Lage am Rhein viel erlebt, ergänzt sie. „Insgesamt haben wir vier Touren entwickelt“. Die so genannten Wissensinseln sind in den Rheingärten und im Wuhrlochpark zu finden und befassen sich mit dem Thema Natur- und Artenschutz. Der Rundgang mit neun physischen Stationen bestehen aus Text und Bildtafeln, die um weitere Elemente ergänzt werden. So sind bei der Tafel zum Thema Streuobstwiesen auch die Stimmen der typisch dort vorkommenden Vögel zu hören.

Gestaltet wurden die Tafeln von der Grafikerin Kathrin Meyer, die dabei eng mit Experten vom Nabu (Naturschutzbund) sowie der Biologin Juliane Prinz zusammengearbeitet hat.

Dazu gibt es noch drei Geschichtstouren die mithilfe der Future-History-App auf dem Smartphone erkundet werden können. Es gibt dabei keine feste Reihenfolge, man kann an jedem Punkt mit einem QR-Code in die Tour einsteigen.

Die Tour 1 unter der Überschrift „Der Rhein im Fluss der Zeit“ führt entlang der Rheinterasse und befasst sich unter anderem mit den Themen Rheinbegradigung sowie dem Rhein als Grenze. Die Tour 2 befasst sich mit den „Jahrhunderten der Zerstörung“ und die Tour 3 mit dem mittelalterlichen Neuenburg. Die Geschichtstouren wurden von den Schülern des Geschichts-Leistungskurses des Neuenburger Gymnasiums in Zusammenarbeit mit Studenten der Pädagogischen Hochschule Freiburg ausgearbeitet. Die von ihnen zusammengetragenen Informationen wurden in die Future-History-App eingespeist und die Texte von ortsansässigen Neuenburgern eingesprochen.

„Der Rhein als Grenze“

Einer der Schüler war Matthias Schoester, der im Sommer 2021 das Abitur gemacht hat und sich insbesondere mit dem Thema „Der Rhein als Grenze“ befasst hat.

„Für das mittelalterliche Neuenburg interessiere ich mich weniger“, gesteht er im Gespräch mit unserer Zeitung. Dafür finde er die Geschichte der Stadt Neuenburg im Ersten und Zweiten Weltkrieg viel interessanter, ergänzt er. Interessant sei, dass die Rheinbrücke im Weltkrieg zweimal zerstört wurde. Einmal zu Kriegsbeginn von den Franzosen und einmal gegen Kriegsende von den Deutschen. „Heute ist die deutsch-französische Freundschaft wichtiger als je zuvor“, sagt er. Es sei schön, dass sich das so ins positive verändert hat. Schoester sieht in der grenzüberschreitenden Landesgartenschau einen Beitrag zur Völkerverständigung.

Die Arbeit sei während Pandemie und Lockdown nicht einfach gewesen. „Wir haben uns im Geschichtskurs die Themen aufgeteilt“, berichtet er. Die Hauptarbeit lief als Projekt nach dem schriftlichen Abitur, dabei hätten sich die Schüler mit Videokonferenzen beholfen. „Wir haben aber auch eine Begehung auf dem Landesgartenschaugelände gemacht“, berichtet er.

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