Neuenburg Prächtige Klanggemälde

Dorothee Philipp

Konzert: Trachtenkapelle Steinenstadt begeistert. Motto: „Wächter des Friedens“.

Neuenburg-Steinenstadt - Bestens in Form und mit anspruchsvoller neuer Konzertliteratur präsentierte sich die Trachtenkapelle Steinenstadt unter der Leitung von Uwe Jordan bei ihrem Jahreskonzert in der Baselstabhalle. Besonders stolz kann die Kapelle auf ihren Nachwuchs sein, der als Jugendorchester den Einstieg ins Programm vom ersten Ton an zu einem musikalischen Leckerbissen machte.

In allen Registern gut besetzt (davon allein vier Schlagzeuger) gelang dem Jugendorchester das mystisch-geheimnisvolle „Writings on the Wall“ aus dem James-Bond-Film „Spectre“ als spannendes musikalisches Drama intonationssicher und mit schönen Kontrasten in Dynamik und Farbigkeit. Auch die knifflige Rhythmik aus der Filmmusik zu „The Incredibles“ meisterten die Nachwuchstalente souverän und hoch konzentriert.

In der Filmwelt blieben auch die beiden anderen Titel „See you again“ (aus Furious 7) und das „Drachenzähmen“ des Filmmusikkomponisten John Powell in einem ansprechenden Arrangement für Blasorchester von Johnnie Vinson. Rasche Wechsel von Takt, Tempo und Tonart sind für das Jugendorchester kein Problem, dafür hat die konsequente Probenarbeit mit Uwe Jordan gesorgt.

Nicht anders war das Bild beim Hauptorchester, das in seiner stattlichen Stärke und den schönen Trachten wieder ein wunderbares Bild auf der Bühne bot. „Die Wächter des Friedens“ waren das Motto des gesamten Abends, erläuterte Vorstandsmitglied Franz Scherrer, der sich mit Iris Jordan die Moderation teilte. Und so begann das Programm des Hauptorchesters denn auch mit dem symphonischen Marsch „Guardians of Peace“ , den James L. Hosay der US-amerikanischen Nordatlantikflotte gewidmet hat. Ein prächtiges Klanggemälde mit schönen Klarinetten-Episoden und einem strahlenden Siegergestus, der die Frage, wer die Guten sind, eindeutig beantwortet.

Trippelnde Hobbit-Füße

Phantastisch-mystisch ging es weiter mit „Hobbits“, vom Niederländer Johan de Meij in ein ereignisreiches Tongemälde gesetzt, wobei ein fröhlich beschwingter Marsch, in dem man die kleinen Füße der Hobbits trippeln hörte, ein besonderes Bonbon war.

Dass die Trachtenkapelle auch das Genre „klassischer Konzertmarsch“ bestens beherrscht, zeigten die strahlenden „Jubelklänge“ von Ernst Uebel als federnd-elegantes und effektvoll aufgemachtes Stück. Und dass der andere große Blasmusikkomponist aus Holland, Jacob de Haan, „Ross Roy“ dem gleichnamigen australischen College widmet, war für Scherrer in seiner Moderation Anlass für ein berührendes Plädoyer für Bildung, Frieden und die Vielfalt der Kulturen. Opulente Farbigkeit mit orientalischen Akzenten konnte man bei „By the rivers of Babylon“ und „Aladdin“ genießen, und der großartige Andrew Lloyd Webber kam mit „Jesus Christ Superstar“ zum Zug.

Den dramatischen Schlusspunkt unters offizielle Programm setzte noch einmal James Bond: Action pur mit romantischen Momenten wie „For your eyes only“, in der immer wieder das magische, chromatische Vierton-Motiv auftaucht, das den königlichen Agenten 007 auf Schritt und Tritt begleitet.

Und auch bei der Zugabe zeigte sich das Orchester, in dem zahlreiche junge Neuzugänge aus der Jugendkapelle mitspielten, in unverbrauchter Top-Form: Bei „Music was my first love“ von John Miles, Lieblingsstück von Millionen, konnte das Publikum noch einmal in einem Bad der ganz großen Gefühle schwelgen.

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