Neuenburg Reben für die Gartenschau

Alexander Anlicker
Pflanzen Reben im Landesgartenschau-Gelände (v. l.): Egbert Studer, Martin Weber, Silvana Müller, Bürgermeister Joachim Schuster, Thomas Benz und LGS-Geschäftsführerin Andrea Leisinger. Foto: Alexander Anlicker

Landesgartenschau: Erste Pflanzaktion auf künftigem LGS-Gelände in Neuenburg.

Neuenburg am Rhein - Die Landesgartenschau (LGS) 2022 in Neuenburg soll auch ein Schaufenster für das Markgräflerland sein. In der ersten Pflanzaktion auf dem künftigen Gartenschaugelände wurden dafür gestern 320 Reben gesetzt.

Es tut sich was auf dem LGS-Gelände. Die Pflanzung der Reben sei eine der ersten Aktionen, neben der Sanierung der Kleingartenanlage und dem Schnitt der Obstbäume, berichtete Bürgermeister Joachim Schuster. Damit werde eines der wichtigen Themen besetzt, das die Region ausmache: „Essen, Trinken und Genuss“.

Die Mitarbeiter des Bauhofs haben mit Initiator Martin Weber auf einer Fläche von 700 Quadratmetern insgesamt 320 Reben gepflanzt. Es wurden die für das Markgräflerland typischen Rebsorten Gutedel, Weiß-, Grau- und Spätburgunder ausgewählt. Pro Sorte jeweils zwei Reihen mit 38 Pflanzen. Hinzu kommt noch eine kleine Auswahl an Tafeltrauben, berichtete Stadtrat und Winzer Egbert Studer. Die Anpflanzung wurde vom Regierungspräsidium genehmigt. Aus den Trauben wird jedoch nur Traubensaft gewonnen, um Wein daraus zu keltern hätte es eine zusätzliche Erlaubnis benötigt.

Die kleine Rebfläche liegt landschaftstypisch eingebettet in Streuobstwiesen mit alten Obstbäumen. Während der Landesgartenschau soll der Rebgarten einen Beitrag zu Wissensvermittlung leisten. Den Besuchern soll ein Arbeitsjahr im Weinberg vom Rebschnitt bis zur Weinlese verdeutlicht werden.

Als Partner konnte die Stadt vier regionale Winzergenossenschaften gewinnen: die Winzergenossenschaft Britzingen, Wein und Hof Hügelheim, Winzerkeller Auggener Schäf sowie die erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim. Diese werden in der Nähe der Rebfläche eine Laube errichten und während der Gartenschau von April bis Oktober täglich Weinproben anbieten.

Auch wenn aus den Trauben nur Traubensaft gekeltert wird, einen Landesgartenschau-Wein gibt es dennoch. Die Stadt bewirtschaftet eine eigene Rebfläche auf einem gepachteten Grundstück. Dieses liegt auf Steinenstadter Gemarkung. Der Ortsteil verfügt über eine Exklave östlich der Bundesstraße 3 im Rebberg zwischen Auggen und Schliengen. Die Trauben, die dort wachsen, werden von der Winzergenossenschaft Auggen zu weißem Gutedel verarbeitet und in Flaschen mit LGS-Etikett abgefüllt.

Der Bürgermeister erinnerte in diesem Zusammenhang an die ehemalige Neuenburger Winzergenossenschaft. Deren früheres Gebäude an der Ecke Basler Straße/Schlüsselstraße verfügt über einen drei Stockwerke tiefen Gewölbekeller. Diesen würde der Rathauschef gerne als Jazzkeller nutzen, Probleme bereiteten hier allerdings Brandschutz-Auflagen.

LGS-Geschäftsführerin Andrea Leisinger berichtete, dass die Baumaßnahmen für die LGS im Plan liegen. Derzeit werde die Ausschreibung für das Herzstück, die Rheinterrasse, erstellt. Sie rechnet mit einem zeitigen Baubeginn Ende August, Anfang September.

„Eine Stadt geht zum Rhein“ lautet die Devise, die die Stadt Neuenburg mit der Landesgartenschau 2022 verfolgt. Denn die geplante städtebauliche Veränderung wird eine Verbindung zwischen Stadt, Land und Fluss schaffen. Hierzu gehört insbesondere die Aufwertung und Neugestaltung von Grünflächen, heißt es auf der Homepage unter www.landesgartenschau-neuenburg2022.de.

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