Neuenburg Von unschätzbarem Wert

Weiler Zeitung
Das ehemalige Altarbild der Heilig-Kreuz-Kapelle, um 1680 von einem unbekannten Künstler gemalt, ist jetzt im Neuenburger Stadtmuseum als Dauerleihgabe der Kirche zu besichtigen. Foto: Bianca Flier Foto: Weiler Zeitung

Denkmalschutz: Altarbild der Heilig-Kreuz-Kapelle an Museum übergeben

Ein wertvolles Ölgemälde, das von 1716 bis 1964 als Altarbild die Heilig-Kreuz-Kapelle schmückte, hat vor wenigen Tagen als unbefristete Leihgabe der Kirche einen festen Platz im Stadtmuseum gefunden.

Von Bianca Flier

Neuenburg am Rhein. Das Gemälde, das von einem anonymen Künstler angefertigt wurde, stammt vermutlich aus der Zeit um 1680 und zeigt Christus am Kreuz, wobei im Hintergrund Szenen aus dem Leidensweg des Erlösers darstellt sind. Es kam im Jahr 1716 auf den Hauptaltar der Heilig-Kreuz-Kapelle. Diese war 1704 infolge des holländisch-spanischen Erbfolgekrieges von französischen Truppen ebenso wie die Stadt Neuenburg vollständig zerstört worden.

Altarbild zur Kapelleinweihung 1716 erstmals aufgestellt

1714, nach der Rückkehr der Neuenburger Bürger aus dem Exil im benachbarten Steinenstadt, wurde mit dem Neubau der Kapelle begonnen. 1716 erfolgte die erneute Einweihung durch den Konstanzer Bischof von Geist. Zur gleichen Zeit wurde das Altarbild erstmals aufgestellt.

Bei der erneuten Zerstörung der Kapelle im Zweiten Weltkrieg (1944) konnte das Gemälde ebenso wie das berühmte Heilige Wallfahrtskreuz zum Glück gerettet werden. 1964, nach dem Wiederaufbau, fand es erneut seinen Platz als Altarbild in der Kapelle.

Im Jahr 1988 wurde das Gemälde im Auftrag der Stadt zur Restaurierung an Emil J. Gschöll in Freiburg gegeben. Gschöll stellte fest, dass es sich um eine „künstlerisch qualitätsvolle Harzöl-Malerei auf Leinwandbildträger“ handelt. Das Gemälde wurde unter Denkmalschutz gestellt.

1992, im Zuge einer umfassenden Renovierung, wurde das Gemälde in einer Nische der Kapelle aufgestellt, nachdem das Wallfahrtskreuz, das der Kapelle ja auch ihren Namen gegeben hat, einen neuen angemessenen Platz im Chor erhalten hatte.

Eng mit der Neuenburger Stadtgeschichte verwoben

Der Wert der Bildes wird von Winfried Studer, dem Stadtchronisten, als „unschätzbar“ bezeichnet. Schon deshalb, weil es eng mit der Stadtgeschichte zusammenhängt, handele es sich um ein einmaliges und kostbares Objekt. Ginge es verloren, könnte keine Versicherung es ersetzen. Daher betrachtet die Stadt es laut Studer als ihre besondere Pflicht, dieses historische Erbe mit größter Sorgfalt zu pflegen und für die kommenden Generationen zu erhalten.

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