Als 2016 festgestellt wurde, dass das Glockentürmchen statisch nicht mehr tragfähig war, beschloss der Stadtrat, einen neuen Glockenturm vor dem Museum zu errichten. Mit der Planung wurde der Architekt Marion Eggen von der Siefert-Eggen Architekten GmbH beauftragt. Die von ihm geschaffene Skulptur, so Bürgermeisterstellvertreter Christoph Ziel bei der Enthüllung im April, stelle „mit ihrem symbolischen Charakter die leidvolle Geschichte der Stadt dar“.
Laut dem Erschaffer des Turmprojekts, Marion Eggen, ist die Glocke „Zeitzeugin vieler Schicksale“ und gleichzeitig „Denkmal und Leuchtturm der Hoffnung“. Am Franziskanerplatz sei ein würdiger Standort gefunden worden, ein „Ort der Geschichte“. Auch habe ihn die Geschichte der Glocke inspiriert.
Symbolik der Skulptur
Der Turm sei eine Skulptur, die den Menschen, die Zerstörung, die Vergänglichkeit, den Wiederaufbau, die Hoffnung, die Zeit und die Geschichte in sich vereine. Der Mensch sei dabei das „Negativ“ für das Leid, aber auch das „Positiv“ für die Freude. Der Mensch fasse den Mut zum Wiederaufbau und gebe Hoffnung. Das sei dargestellt in einer Silhouette, „die sich gegen das Leid aufstemmt, aufersteht und die Last der Glocke auf sich nimmt“. Das Material „Cortenstahl“ sei Symbol für die Vergänglichkeit und die Zerstörung. Es sei ein Material, das sich wandelt, dessen Oberfläche vergänglich wirkt, und das durch die Umwelt zersetzt wird. Das Element Zeit werde symbolisiert durch die begrenzenden Elemente: Boden, Wand und Decke. Die Geschichte werde erlebbar durch das Spannungsfeld zwischen dem „Positiv“ und dem „Negativ“ des Menschen.
Seit April läutet die Glocke nun wieder täglich um 16 Uhr und erinnert an die Neuenburger Geschichte.
In Kürze soll auch ein Hinweisschild mit Informationen zu der Historie der Glocke und zur Konstruktion des neuen Glockenturms angebracht werden.