Neuenburg "Wenn alles so einfach wäre"

Alexander Anlicker
Zunftmeister Tobias Anlicker verkündet das Motto für die Fasnacht 2019: „Stadt, Land, Fluss un Bleemle-Meer – wenn alles doch so eifach wär...“ Foto: Alexander Anlicker

Fasnacht: Narrenzunft „D’Rhiischnooge“ startet in fünfte Jahreszeit. Motto verkündet.

Neuenburg am Rhein - „Stadt, Land, Fluss un Bleemle-Meer – wenn alles doch so eifach wär ...“: Zur Fasnachtseröffnung am 11.11. hat die Neuenburger Narrenzunft „D’Rhiischnooge“ das Motto für die kommende Kampagne bekanntgegeben.

Das kürzlich vorgestellte Logo und der zugehörige Slogan „Stadt. Land. Fluss.“ für die Landesgartenschau 2022 bot den Zunfträten die Vorlage. Frech und spritzig stellte Zunftmeister Tobias Anlicker das Motto in einer kurzen Büttendrede vor.

Närrische   Pfeile   Richtung Landesgartenschau

„Vor bestimmt scho 10 Johr, isch die Freud jo riesig gsii, d’Landesgarteschau kunnt zu uns nach Neibag an Rhii. 2022, ah es isch jo noch furchtbar witt weg. Im Städtle mol ebbis fertig baua, mache Sie nit, des hät no kei Zweck“, sagte der Zunftmeister.

Mit ihrem Motto greifen die „Rhiischnooge“ die Zweifel in der Bevölkerung auf, ob denn alle geplanten Bauvorhaben bis zur Landesgartenschau 2022 fertig sind. „Denn s’Roothüüs isch jo bim Traumschlösser bau fix, aber wirklich gschafft, isch jo ehrlich gsait immer noch nix“, stellte Anlicker fest. „Aber kei Angst – es isch jo eigenlich au gar nimmi viel, nur noch drei Kreisel, d’Schlüsselstroß, d’Wuhrlochpark, d’Rheingärte – des kriege mir doch locker hi. Schließlich isch doch jetzt des Logo für die Gartenschau bekannt, un um so e Bleemle zu entwerfe, geh’n halt scho e paar Johr ins Land.“

„Also wie seid Ihr denn nur da drauf gekommen?“ fragte Doris Reese, Bürgermeister-Stellvertreterin und aktive Hästrägerin, in ihrem Grußwort und gab sich zuversichtlich: „In den nächsten drei Jahren: Ihr werdet schon sehen, macht sich Neuenburg für die Landsgartenschau schön.“ Wie Zunft und Cliquen die Fasnachtsaison nur gemeinsam stemmen könnten, so funktioniere ein Projekt wie die LGS nur, wenn Bürger und Rathaus gemeinsam mit Optimismus dran gingen. „Denn bei einem sind sich ja alle einig, au in der Sache: In Nebag inne und draußen am Rhein gibt’s noch viel Verschönerungspotenzial“, sagte Reese.

Narrenorden   für   den Schneider   der    Zunft

Mona Kirsch vom Verband Oberrheinischer Narrenzünfte zeichnete Karl Grumber mit dem Verdienstorden des Verbands aus. Der gelernte Schneidermeister habe sich seit mehr als 50 Jahren um das Fasnachtsbrauchtum in Neuenburg verdient gemacht, stellte Kirsch in ihrer Laudatio fest. Das erste Rhiischnoog-Häs wurde von Bera Senftle genäht und 1964 vorgestellt, damals übrigens noch mit einem Rock statt Hose.

Wegen der Nachfrage der Mitglieder suchten die Schnooge jemanden, der die Herstellung des Häs’ übernahm, und sie wurden bei Karl Grumber fündig. Seit 1967 fungiert er als offizieller Rhiischnoogehäs-Schneidermeister und hat seither fast alle Häs der Zunft geschneidert, eine Zeit lang übrigens auch das Häs der Wuhrlochfrösche.

Grumber freute sich über die gelungene Überraschung. „Das ist die Krönung meiner Arbeit“, kommentierte er die Auszeichnung in seinen Dankesworten und ergänzte: „Ich hoffe, dass sich jemand findet, der das weitermacht.“

Rund 30 Stunden Arbeit stecken in einem Häs, erzählte der Schneidermeister. Unter anderem werde jedes der 49 Glöckchen am Häs von Hand aufgenäht. Das Zurechtschneiden der Teile für das Flecklehäs mit einer Schablone übernehmen allerdings die Narren selbst, sagte Grumber.

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