Neuenburg „Wir sind eine Region“

Alexander Anlicker

Coronavirus: Laemlin und Schuster lassen Luftballons auf der Rheinbrücke steigen

Neuenburg am Rhein - Den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs nahmen Neuenburgs Bürgermeister Joachim Schuster und seine elsässische Amtskollegin aus Chalampé zum Anlass, auf der Rheinbrücke zwischen den beiden Gemeinden ein Zeichen für die deutsch-französische Freundschaft zu setzen.

Mit Luftballons in den Landesfarben von Frankreich und Deutschland sowie blauen Ballons mit Sternen für Europa machten sie auf die Verbundenheit der Menschen beiderseits des Rheins aufmerksam. Zudem bekräftigten sie ihre Forderung, den Grenzübergang wieder „kontrolliert“ zu öffnen. Die Menschen warten sehnsüchtig darauf, dass die Grenze wieder öffnet, berichtete Martine Laemlin.

Es gehe nicht um eine komplette Öffnung, betonte Schuster. Vielmehr gehe es um die rund 900 Pendler, die in der Region Müllheim/Neuenburg arbeiteten und in den vergangenen Wochen lange Umwege über den Autobahngrenzübergang bei Ottmarsheim oder gar die Weiler Palmrainbrücke in Kauf nehmen mussten. Darunter seien städtische Mitarbeiter wie Erzieherinnen als auch Klinikpersonal.

Außerdem verwies er darauf, dass der Neuenburger Grenzübergang auch für n Schwertransporte geeignet ist.

Die beiden Rathauschefs verwiesen auf viele gemeinsame Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. „Wir sind eine Region. Seit vielen Jahren wird die Grenze eigentlich gar nicht mehr wahrgenommen“, sagte Laemlin.

„Das Miteinander soll im Vordergrund stehen, nicht das Trennende“, betonte Schuster.

An den Luftballons befanden sich Postkarten mit dem Satz „Die Grenzen sind geschlossen, aber nicht unsere Herzen“. Finder können die Karte mit einer Botschaft an die Rathäuser in Chalampé oder Neuenburg zurücksenden.

Verwirrung über Grenzöffnung

Am Donnerstagabend hatte das baden-württembergische Innenministeriumg mitgeteilt, dass der Grenzübergang bei Neuenburg am Freitag wieder geöffnet werde. Dies war jedoch bis Freitagnachmittag nicht der Fall. Laut Sprecherin der Bundespolizei standen die Beamten seit 9.30 Uhr für die Grenzöffnung und die dann nötigen Kontrollen bereit. Es fehlte jedoch die offizielle Freigabe der französischen Seite, wo der 8. Mai ein Feiertag ist.

Aufgrund der steten Hörfunk-Nachrichen von der geplanten Öffnung der Grenze kamen den ganzen Tag immer wieder Pendler an die Rheinbrücke und mussten unverrichteter Dinge wieder umdrehen.

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