Neuer Ortsvorsteher in Tegernau Für ein besseres Miteinander

Manuel Hunn
Dieter Kiefer wurde Ende des vergangenen Monats als Ortsvorsteher vereidigt. Foto: Manuel Hunn

Dieter Kiefer ist neuer Ortsvorsteher von Tegernau. Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt er unter anderem, warum er sich für das Amt beworben hat und was ihm als Ortsvorsteher besonders wichtig ist.

Schon zehn Jahre war Dieter Kiefer stellvertretender Ortsvorsteher von Tegernau. Als sein Amtsvorgänger Ernst Jürgen Kallfaß im vergangen Jahr ankündigte, nicht mehr als Ortsvorsteher weitermachen zu wollen, hat sich Kiefer bereit erklärt, das Amt zu übernehmen, erzählt er.

Genügend Zeit

Kiefer erklärt, dass der Zeitpunkt für ihn passte: Der 64-Jährige ist seit Juni dieses Jahres im Ruhestand. Nachdem der Werkzeugmachermeister auf ein Berufsleben von fast 50 Jahren zurückblicken konnte, „durfte ich etwas früher in Rente“, schildert er lachend. Zugleich betont er: „Ich wollte nicht zuhause rumsitzen, sondern mich für die Allgemeinheit einbringen.“ Dies sei ihm schon immer ein Anliegen gewesen, nun habe er genügend Zeit, dies als Ortsvorsteher noch mehr zu tun als ohnehin schon. Schließlich engagiert sich Kiefer, der im Jahr 1992 ins Kleine Wiesental gezogen ist, bereits seit 25 Jahren in der Kommunalpolitik: zunächst als Gemeinderat der damals noch eigenständigen Gemeinde Tegernau, dann als Ortschaftsrat in Tegernau und nicht zuletzt auch als Gemeinderat der Einheitsgemeinde.

Dass er sowohl bei der Gemeinderats- wie auch Ortschaftsratswahl die meisten Stimmen der Tegernauer Bürger erhalten hat, war für Kiefer Bestätigung, sich tatsächlich zur Wahl als Ortsvorsteher zu stellen. Ausschlaggebend sei jedoch insbesondere gewesen, dass ihn nach der Wahl viele Bürger fragten, ob er das Amt machen will. „Man sollte ein gewisses Händchen für die Leute haben“, sagt Kiefer und erklärt, dass es bei Problemen auf die richtige Reaktion ankomme. Grundsätzlich liege ihm mehr Toleranz und ein besseres Miteinander am Herzen: „Es ist mir sehr wichtig, dass man auch einmal eine andere Meinung akzeptiert.“

Kiefer will versuchen, die Tegernauer Bürger „besser ins Boot zu holen“. „Ich bin sehr offen und dankbar dafür, wenn ein Bürger eine Idee hat, was man im Ort machen kann“, betont er. Jeder dem im Ort etwas auffalle, sollte dies an den Ortsvorsteher oder an die Ortschaftsräte weiterleiten – „und dann kann man schauen, was man im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten machen kann.“ Auch aus diesem Grund biete Kiefer jeden Donnerstag von 19.30 bis 20.30 Uhr eine Sprechstunde für die Bürger an. Darüber hinaus könne mit ihm jederzeit per Telefon ein Termin vereinbart werden.

So hofft Kiefer auch auf „Kleinigkeiten“ aufmerksam gemacht zu werden, die es anzugehen gilt. Derzeit stehen Dinge wie die Überarbeitung des maroden Glockenturms in Schwand oder die Erneuerung des Brunnens in Niedertegernau an.

Kiefer weist auch auf das große Projekt des geplanten Radwegs zwischen Tegernau und Wieslet hin und hofft, „dass wir den Radweg hinkriegen“. Durch die vielen Lastwagen auf der Landstraße zwischen den beiden Orten, sei es „fast unmöglich“ mit dem Fahrrad Richtung Schopfheim zu fahren. Daher habe er seinen Kindern nicht erlaubt, den gefährlichen Weg nach Wieslet zu benutzen, berichtet der verheiratete Vater zweier mittlerweile erwachsenen Töchter.

Als Ortsvorsteher könne er nun noch mehr „mitgestalten und mitbewegen“. So etwa bei der Seniorenarbeit. „Die Busanbindungen im Kleinen Wiesental sind sehr schlecht“, sagt er in diesem Zusammenhang und berichtet davon, dass beispielsweise sein Vater auf andere für Fahrten zum Arzt oder zum Einkaufen angewiesen ist. Daher will Kiefer den kürzlich eingeführten Bürgerbus unterstützen und kündigt an: „Wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich auch versuchen als Fahrer auszuhelfen.“

Eine Amtszeit

Kiefer will eine Amtszeit von fünf Jahren Ortsvorsteher von Tegernau bleiben, dann soll ein Jüngerer übernehmen. Die Suche für einen Nachfolger laufe bereits – „aber es ist schwierig“, sagt Kiefer mit dem Hinweis, dass jüngere engagierte Menschen in der Regel schon mit anderen Ämtern ausgelastet seien. Um die Jugend „abzuholen“, sei die Förderung der Jugendarbeit der Vereine wichtig, betont er – dies sollte bei der Verteilung von Geldern berücksichtigt werden.

Auch Kiefer ist in einem Verein aktiv. Etwas zögerlich berichtet er, dass er einem Schützenverein angehört, was mitunter „ein bisschen verpönt“ sei. Nicht minder verpönt sei auch sein Hobby Motorradfahren, doch „wenn ich Zeit habe, fahre ich zum Abschalten gerne eine Runde“. Kiefer arbeitet zudem gerne in seinem eigenen Waldstück oder im Garten. Auch Spaziergänge durch den Wald mag er, Kiefer betont: „Das Kleine Wiesental liegt mir schon arg am Herzen.“

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