In „My Fair Lady“ kokettierte Giroux mit ihrem französischen Akzent. Denn auch das Blumenmädchen Eliza aus dem gleichnamigen Musical hat einen starken Akzent, was man aber in dem flotten Evergreen „Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht“ nicht mehr merkt. Musicalpartien liegen der französischen Sängerin. So auch „Somewhere“ aus Bernsteins „West Side Story“. Mit einer Stimme voll lyrischer Schönheit gesungen, machte dieser Song dem Publikum Freude. Ebenso wie die Auftritte von Schnurr, der sich für seine Frank Sinatra-Nummer ins weiße Dinnerjacket warf und „New York, New York“ ganz in Manier von „Frankie Boy“ zum Besten gab. Es war also eine bunte Kollektion an Melodien, dargeboten mit Vitalität und vibrierendem Temperament, bis zum Popsong „You raise me up“, einem gospelähnlichen Lied mit Ohrwurmqualität.
Solo auf der Flöte
Dass der Abend so mitreißend war, daran hatte auch das solistisch besetzte Ensemble Spreegold einen gewichtigen Anteil. Aus dem Streicherklang heraus trat das Multitalent Tanja-Maria Hirschmüller, die von der Klarinette zum Saxofon wechselte und als Solo einen Csárdás virtuos auf der Flöte spielte.
Das Salonorchester hatte einige muntere instrumentale „Zückerchen“ dabei, etwa den Offenbach-Cancan. Die Mischung aus Spreegold und Pariser Flair war eine Begegnung der angenehmen Art. Spaß machten die von den Moderatorinnen schön ausgewählten Geschichten und Anekdoten. So berichtete Marie Giroux auch von eigenen Bühnenmalheurs wie einem unfreiwillig komischen Riss in ihrem Kleid als Christine im „Phantom der Oper“.