Anbaufläche beim Spargel weitgehend bleibt stabil
Die Supermarktketten importierten vermehrt billigeren ausländischen Spargel. "Sollte wieder Dumpingware aus dem Ausland im Regal liegen wird es schwierig", sagte Rukwied. "Unsere Betriebe belastet auch der gestiegene Mindestlohn von 12 Euro im europäischen Wettbewerb. Es ist eine reelle Gefahr, dass dadurch in Deutschland die Spargel- und Erdbeerproduktion verschwindet."
Die Anbaufläche in Deutschland lag im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt bei gut 21.000 Hektar. "Wir gehen davon aus, dass die Größenordnung der Anbaufläche beim Spargel weitgehend stabil bleibt", sagte Rukwied.
Die Ernte beginnt nicht überall gleichzeitig, abhängig von Region und Wetter. Spargel braucht Wärme. "Wir gehen davon aus, dass es zu Ostern Spargel gibt, aber das entscheidet sich in den nächsten Wochen", sagte Fred Eickhorst, Geschäftsführer und Vorstandssprecher der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen.
Er geht davon aus, dass die Anbaufläche in diesem Jahr schrumpfen könnte. "Ich glaube schon, dass wir im Vergleich zum Vorjahr auf 10 bis 15 Prozent weniger Fläche ernten werden", sagte Eickhorst.
Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer erwartet vor Ostern erste Mengen regionalen Spargels im Verkauf.
Rund 110.300 Tonnen Spargel geerntet
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland laut Statistischem Bundesamt von 1465 Betrieben rund 110.300 Tonnen Spargel geerntet. Deutschlandweit an der Spitze lag Niedersachsen mit 26.100 Tonnen, gefolgt von Bayern (21.100 Tonnen) und Nordrhein-Westfalen (19.300).
Wegen der weiter steigenden Lohnkosten werde eine weitere Mechanisierung der Ernte immer mehr zum Thema für die Branche, sagte Nils Kraushaar von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Bei den derzeit zur Verfügung stehenden Maschinen sind die Verluste nach Kraushaars Worten noch sehr hoch, die genauer arbeitenden Ernteroboter hingegen sind sehr teuer. Die Kammer arbeitet daher an verbesserten Anbaumethoden, um den Maschineneinsatz zu erleichtern.