Nonnenmattweiher Neue Parkgebühren werden akzeptiert

Gerald Nill
Mehrfache deutliche Hinweise auf die Bezahlpflicht am Nonnenmattweiher – sowie auf die drastische Strafe bei Ignorieren. Im Hintergrund die Kamera, die das Kennzeichen bei der Zufahrt scannt. Foto: Gerald Nill

Die Bezahlpflicht auf dem Parkplatz Nonnenmattweiher ist geräuschlos über die Bühne gegangen. Die Besucher akzeptieren die moderate Gebühr, wie eine Umfrage vor Ort ergab.

Drei Euro für die ersten vier Stunden. So lautet seit Monatsbeginn die Gebühr fürs Parken am Nonnenmattweiher. Schon bei der einspurigen Zufahrt stehen Schilder, die auf die Bezahlpflicht hinweisen. Der Nonnenmattweiher, ein eiszeitlicher See mit Torfinsel, ist – neben dem Belchen – die Attraktion im Kleinen Wiesental. Schon seit Jahren drängte der Gemeinderat den Bürgermeister, dem Beispiel von Todtnauberg mit dem Radschert sowie dem Belchen-Parkplatz von Multen zu folgen und eine Gebühr zu erheben.

Schrankenlose Kontrolle

Die Umstände, eine Schranke zu installieren, Ticketautomaten anzuschaffen und eine Ordnungskraft zur Kontrolle zu beauftragen, hielt die Gemeinde aber bislang von der Investition ab. Das änderte sich mit dem Auftreten von Dienstleistern, die auch auf Discounter-Parkplätzen die Kontrolle der Parkplätze sowie die Sanktionierung bei Überziehung von erlaubten Parkzeiten abwickeln.

Letztlich ging das Aufstellen von Kameras, Schildern und einem Automaten am Parkplatz Nonnenmattweiher sehr flott über die Bühne. Pünktlich zum Saisonbeginn standen die erforderlichen Anlagen.

An einem Mai-Samstag stehen rund 50 Autos auf dem Parkplatz. Die Kennzeichen verraten, dass der Nonnenmattweiher eine kleine Natur-Attraktion mit internationaler Ausstrahlung ist. Neben deutschen Kennzeichen sind auch britische, französische sowie eidgenössische Nummernschilder zu sehen.

„Gebühren völlig okay“

Ein paar Gäste geben gerne eine Stellungnahme zur neuen Gebühr ab. Das erste Paar ist jünger und stammt aus Schopfheim. „Drei Euro für vier Stunden sind völlig okay“, sagen beide. Aber es fehlen ein Mülleimer auf dem Parkplatz, kritisieren sie. Vielleicht könne man von den Einnahmen einen Abfalleimer anschaffen, regen beide an. Es erscheint ein älteres Paar mit Hund und braucht ein paar Minuten, um die Parkgebühr mittels Eingabe des Kennzeichens und der EC-Karte letztlich erfolgreich am Automaten zu bezahlen. Das Paar stammt aus Lörrach, kann ebenfalls gut mit dem moderaten Parkgebühr leben, kommt dann aber ebenfalls sofort auf fehlende Mülleimer zu sprechen. Als Hundebesitzer wissen sie, dass der Hundekot ohne Abfallbehälter entweder direkt oder samt Plastikbeutel in der Landschaft landen könnte.

Die nächsten Besucher sind Engländer. Sie sagen: „Wir werden in England für alles zur Kasse gebeten.“ Die Parkgebühren lägen auf der britischen Insel um ein Mehrfaches höher als im Schwarzwald, sodass die Gebühr völlig in Ordnung sei. Zwei Frauen aus der Region sind regelmäßige Gäste am Nonnenmattweiher. Auch sie sind bereit, ein paar Euro für das Parken zu bezahlen.

Kritik an holpriger Zufahrt

„Aber die Zufahrt könnte jetzt ein bisschen besser sein“, sagt eine Wanderin. Das gleiche findet ein junges Paar aus Frankreich. Er sei den Schotterweg „heraufgeschlichen“, um das Auto zu schonen. Die Tarifstruktur findet er angemessen: Fünf Euro für den ganzen Tag – „am Opfinger See sind es pauschal zehn Euro“, werden die Preise durchaus verglichen. Auch der Wanderparkplatz Radschert in Todtnauberg und die Belchen-Seilbahn haben höhere Tarife.

Ein einheimisches Paar, das in Mittelheubronn direkt an der Zufahrt zum Nonnenmattweiher lebt, will die Auswirkungen beobachten. Im Gemeinderat war die Sorge geäußert worden, dass der Weiler noch stärker durch parkende Autos belastet werden könnte. „Das war auch bisher schon im Sommer so“, berichten die Anwohner. Sie sind alles andere als begeistert, wenn Ausflügler private Plätze und Grundstücke zuparken. Bislang sei das nach Einführung der Parkgebühr aber noch nicht der Fall, versichern sie.

Parkgebühren am Nonnemattweiher

bis vier Stunden:
 drei Euro

bis zwölf Stunden:
 fünf Euro

Tagesticket:
 12 Euro, auch für Wohnmobile

Freiparkdauer:
 30 Minuten

Entgelt bei Nicht-Bezahlen innerhalb 24 Stunden:
 54 Euro

  • Bewertung
    0

Beilagen

Anzeige

Umfrage

Präsident Donald Trump hat die US-Militärhilfen ausgesetzt, bis der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „den Fokus auf Frieden“ legt, wie es aus dem Weißen Haus  heißt. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading