NordRock Schwaben Metal-Festival als Erfüllung eines Jugendtraums

Adrian Steineck
Roger Leisinger auf dem Gelände, auf dem am Samstag das Nordrock Schwaben-Festival über die Bühne geht Foto: Annika Leisinger

Freunde härterer musikalischer Klänge sind am Samstag beim NordRock Schwaben-Festival richtig.

In dem Buch „111 Gründe, Heavy Metal zu lieben“ von Frank Schäfer nennt der Autor unter anderem diesen Grund: „Weil sogar die Beatles einen Heavy-Metal-Song aufgenommen haben.“ Gemeint ist die Metal-Blaupause „Helter Skelter“ vom „Weißen Album“ (1968) des Quartetts aus Liverpool.

Hochkaräter der Szene sind in Nordschwaben dabei

Paul McCartney, der Schöpfer des Songs, wird beim Nordrock Schwaben-Festival nicht auf der Bühne stehen. Stattdessen gibt es hochkarätige Bands aus der Metal-Szene, die verschiedene Varianten der harten musikalischen Gangart abdecken. Da wären etwa die deutsche Power-Metal-Band Rage, die im Rahmen ihrer Tour zum 40-jährigen Bestehen ins beschauliche Nordschwaben kommt. Epischen Heavy-Metal mit düsterer Thematik gibt es bei The Night Eternal, die ebenfalls aus Deutschland kommt und im Jahr 2018 in Essen gegründet wurde. Die aus Musikern dreier Nationen bestehende Combo Tri State Corner schreibt sich gar auf die Fahnen, mit dem sogenannten Bouzouki Rock einen laut Bandseite „neuen und einzigartigen Rocksound“ geschaffen zu haben. Die Bandmitglieder kommen aus Griechenland, Polen und Deutschland. Weltweit unterwegs sind auch die Norweger von Audrey Horne, die sich seit dem Jahr 2002 dem Hardrock verschrieben haben und im Jahr 2005 mit dem norwegischen Musikpreis Spellemannprisen ausgezeichnet wurden.

Wie leicht oder wie schwer ist es für ein relativ neues Festival wie das Nordrock Schwaben, an namhafte und international tourende Künstler heranzukommen? „Den Kontakt herzustellen, ist einfach“, sagt Roger Leisinger, der das Festival organisiert, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Mit Geduld und Bildern des Festivalorts überzeugt

„Was es dann aber braucht, ist Überredungskunst und Geduld.“ Überzeugt habe der malerisch gelegene Festivalort im Dinkelbergdorf Nordschwaben, auf einer Wiese unweit der Kapelle. So hätten Rage gleich zugesagt, nachdem Leisinger ihnen ein Foto des Platzes geschickt hatte. Auch die Musiker von Audrey Horne seien nach Anschauen eines Videos sofort von dem Veranstaltungsort begeistert gewesen.

Schon die Premiere im vergangenen Jahr habe seine Erwartungen übertroffen, sagt Leisinger: 130 bis 150 Metalfans feierten in der Nordschwabener Gemeindehalle vier Bands – gerechnet hatte der Organisator mit bestenfalls 100 Besuchern. Das Open Air-Debüt ist größer konzipiert. Es werden sechs Bands auftreten, und das 50-köpfige Festivalteam hofft auf 400 bis 500 Besucher: „Dann wären wir zufrieden.“ Im Vorverkauf seien bisher 230 Tickets über die (virtuelle) Ladentheke gegangen.

Erfüllung eines Jugendtraums

Bei der Organisation des Festivals tauscht sich Leisinger, der selbst kein hauptberuflicher Konzertveranstalter ist, mit den Organisatoren anderer Festivals aus. „Mit den Teams von Baden in Blut oder Raitbach Rockt bin ich im Austausch“, sagt er. Man kenne sich und helfe einander. „Es geht nicht darum, miteinander in Konkurrenz zu stehen.“

Mit dem Festival erfüllt Leisinger sich auch einen Jugendtraum. Der 48-Jährige spielte in den 1990er-Jahren selbst in einer Metalband, die in der Nordschwabener Gemeindehalle auftrat. „Damals dachte ich: Auf dem Bolzplatz sollte einmal ein Open Air-Festival stattfinden“, erinnert er sich.

Das Ziel von Leisinger und seinem Team ist es, „ein cooles Festival auf die Beine zu stellen“, sagt er. „Es gibt gutes Essen von regionalen Anbietern, und es gibt eine Bar mit Single Malt Whisky aus Schottland.“ Man wolle die Veranstaltung einwandfrei und auf professionellem Niveau auf die Beine stellen. Dazu gehört auch das Sicherheitskonzept. „Security, DRK und die Feuerwehr werden vor Ort sein.“ Letztere könne bei den für Samstag erwarteten hochsommerlichen Temperaturen die Besucher mit einer Sprinkleranlage notfalls auch etwas abkühlen.

Eine Neuauflage im kommenden Jahr sei denkbar. „Wenn das Festival ein Erfolg ist und wir es stemmen können, dann machen wir weiter“, sagt Leisinger. Anfragen gebe es genug. „Aber ich verrate noch nichts.“

Das NordRock Schwaben-Festival findet am Samstag, 31. August, von 14 bis 23.45 Uhr auf dem Bolzplatz, Mauritiusweg 1, in Rheinfelden-Nordschwaben statt. Infos zu allen Bands und Tickets: www.nordrock-schwaben-festival.de.

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