An einer Fußgängerbrücke in der Nähe des Bahnhofs bewegen sich weiterhin bunte Luftballons im Wind - ebenso wie an vielen anderen Orten in der Stadt. Es wird gehofft, den sehr schreckhaften Jungen durch die bunten Reize aus einem möglichen Versteck locken zu können.
Experte sieht Überlebenschancen
Wie lange der vermisste Junge überleben kann, hängt stark von vielen verschiedenen Bedingungen und Umständen ab, sagt Matthias Bollinger, Landesarzt des DRK. "Eine Woche sei durchaus im Spektrum des Erwartbaren." Unter anderem sei der Zugang zu Wasser entscheidend.
"Es gibt diese Faustregel von drei Tagen ohne Wasser." Erwachsene würden Flüssigkeitsmangel tendenziell besser aushalten. Wer zu viel Flüssigkeit verliere, verliere zudem Kraft und im schlimmsten Falle das Bewusstsein und könne dann nicht mehr auf sich aufmerksam machen.
Suche startete binnen Minuten
Das Verschwinden von Pawlos aus seiner Schule war laut Schulamt innerhalb einer Minute aufgefallen. Der Schüler habe sich "gegen 12.30 Uhr nach dem gemeinsamen Mittagessen von seiner Klasse entfernt und offenbar das Schulgelände verlassen", hieß es in einer Mitteilung des Staatlichen Schulamtes.
Lehrkräfte hätten "unmittelbar eine schulinterne Suchaktion im Gebäude und auf dem Gelände eingeleitet", hieß es. "Da der Schüler innerhalb einer Viertelstunde dort nicht aufgefunden werden konnte, wurden umgehend die Polizei und die Eltern informiert." An der Schule seien mehrere Schulpsychologinnen, teilte das Schulamt mit. "Es besteht auch ein enger Austausch mit der Familie des vermissten Schülers."
Bei der Schule handelt es sich ihren Angaben im Internet zufolge um eine "kleine und überschaubare Förderschule". 55 Schülerinnen und Schüler würden in sieben Lerngruppen betreut. Am Donnerstagmittag ist es an der Schule ruhig, das Eingangstor ist abgeschlossen, daneben hängt ein kleiner lila Luftballon.