Oberes Wiesental Viele Schüler, aber zu wenig Platz

Verena Wehrle
Das Schönauer Gymnasium Foto: Archiv

Von stabilen Anmeldezahlen und ausreichend Lehreren berichten das Gymnasium Schönau und die Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental. Der Platzmangel bleibt aber weiterhin eine Herausforderung.

Die letzten mündlichen Prüfungen stehen in diesen Tagen an den weiterführenden Schulen an. Sind die Abschlussschüler entlassen, kommen im September die neuen Fünftklässler. Unsere Zeitung hat bei den Schulen nachgefragt, wie es im kommenden Schuljahr um Anmeldezahlen, Lehrerpersonal und um die Platzproblematik steht.

Im Gymnasium Schönau sind für das kommende Schuljahr 71 Fünftklässler angemeldet, so Schulleiter Jörg Rudolf. Zum Vergleich: In den drei vorherigen Jahren waren es 67 bis 84 Schüler, also immer jeweils drei Klassen.

Einzugsgebiet vergrößert

Rudolf erklärt sich die stabilen Anmeldezahlen so: „Wir haben ein stabiles und klar begrenztes Einzugsgebiet, das sich in den vergangenen Jahren aber noch etwas vergrößert hat: Todtnau, Schönau mit dem ganzen GVV, Zell und Häg-Ehrsberg sind die klassischen Herkunftsgemeinden, Todtmoos gehört auch dazu. Hinzugekommen sind Schüler aus dem Kleinen Wiesental und Hausen.“ Und: „Für ein Gymnasium sind wir eher eine kleine Schule, was viele Vorteile mit sich bringt, da so eine schnelle Kontaktaufnahme bei jeder Art von Herausforderungen und Problemen unkompliziert möglich ist.“ Dass es keine verbindliche Grundschulempfehlung gibt, sieht Rudolf nicht als Grund für die stabilen Anmeldezahlen. Denn das Schönauer Gymnasium habe nur wenige Schüler mit Real- oder gar Hauptschulempfehlung. Er wünsche sich die verbindliche Grundschulempfehlung auch nicht zurück. Denn: „Im ländlichen Raum sehe ich das nicht als wichtig an, hier klappt es auch so gut.“

Die Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental Foto: Archiv

Eine Herausforderung ist für das Gymnasium seit langer Zeit das Platzproblem. Wie kann das gelöst werden? Dazu sei die Schule im intensiven Austausch mit ihrem Träger, der Stadt Schönau. Priorität habe nun eine provisorische Lösung für ein zusätzliches Klassenzimmer im kommenden Schuljahr. „Ich bin zuversichtlich, dass wir zusammen mit unserem Bürgermeister Peter Schelshorn dafür eine gute Lösung finden“, so Rudolf.

Lehrerteam ist komplett

Fehlt es an Platz, fehle es hingegen nicht an Personal. Seit Freitag vergangener Woche sei die Schule in der glücklichen Lage, dass das Lehrerteam für das kommende Schuljahr komplett ist und sie in allen Fächern gut versorgt ist. Auch für AGs, Förderunterricht und weitere Zusatzangebote stünden genügend Lehrer zur Verfügung.

Große Umstellung 2025

Große Neuerungen für das Schuljahr 2024/2025 seien am Gymnasium keine geplant. Rudolf nennt kleinere Schritte wie die Erweiterung des Tablet-Konzepts, Umgang mit KI, digitale Feedbackangebote, neue Handy-Ordnung, mehr Spielangebote auf dem Pausenhof und die Umgestaltung des Aufenthaltsraums. „Denn wir bereiten uns auf die große Veränderung im Schuljahr 2025/26 vor, in dem die Klassen fünf und sechs „G9“ – also dem Abitur in neun statt bisher acht Jahren – umgestellt werden.“

Stefanie Waldvogel, Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental (GMS) mit Standorten in Schönau und Todtnau, berichtet von „ähnlichen Anmeldezahlen wie in den Jahren zuvor“. Konkrete Zahlen nennt sie nicht. Die Schülerzahl wachse weiter, da die Schüler und Eltern sehr zufrieden seien. Als Vorzüge und Besonderheiten der Schule nennt sie ein wohnortnahes, leistungsorientiertes, passgenaues Angebot für Schüler aller Schularten und mit verschiedenen Lernvoraussetzungen.

Die Schule mache aus, dass die Kinder auf alle drei Abschlüsse (Hauptschule, mittlere Reife und Abitur) vorbereitet werden und auch Kinder mit einem Anspruch auf ein sonderpädagogisches Angebot inklusiv beschult werden könnten. Die Schüler legen die gleichen zentralen Abschlüsse ab wie an der Realschule, allerdings können sie gemeinsam mit Lehrkräften aller drei Schularten von Klasse 5 bis 8 lernen und müssen sich erst in Klasse 8 entscheiden, welchen Abschluss sie machen möchten.

Die Schule mit Ganztagskonzept habe ein buntes Angebot an zusätzlichen Förderkursen und Freizeitbereich sowie zusätzlich in der Berufsorientierung von Klasse 8 bis 10.

Kurzfristig Platz geschaffen

Aufgrund der großen Beliebtheit herrscht aber auch an der GMS ein Platzproblem. Am Standort Schönau hätten einige Raumprobleme durch den Tausch mit der Grundschule und einem Umzug in den Neubau gelöst werden können. Der Träger wäge nun verschiedene weitere Lösungen ab, so Waldvogel.

Langfristig soll das neu überplante Buchenbrand-Areal die Lösung sein, doch bis dahin dauert es noch lange In Todtnau soll langfristig das Mensagebäude mit Klassenzimmern aufgestockt werden. Dort habe man intern Räume getauscht, um die Zeit bis dahin zu überbrücken.

Stabiler Stundenplan

Und gibt es an der GMS genügend Lehrer? Die Personalsituation sei im ganzen Land sehr angespannt, so Waldvogel. „Jedoch ist es uns gelungen, durch die tolle Zusammenarbeit mit Eltern, Schulkonferenz, Schulträger und Schulausschuss des Gemeinderats letztes Jahr ein Konzept zu entwickeln , dass es ermöglicht, ohne kurzfristigen Unterrichtsentfall den Stundenplan stabil umzusetzen.“ In den Hauptfächern Mathe, Deutsch und Englisch könne man somit in vielen Stunden weiterhin eine Doppelbesetzung ermöglichen. Sie freue sich, dass die Schule viele neue Kollegen gewinnen konnte.

Über das kommende Schuljahr an der Montfort-Realschule Zell berichten wir noch ausführlich. Hier konnte die Schulleitung noch keine Auskunft erteilen, da sich die Schüler aktuell mitten in den mündlichen Prüfungen befinden.

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