Oberrheinmarsch der Reservisten „Grundsätzlich kann jeder mitmachen“

Heinz Vollmar
In Uniform und mit Gepäck wandern die Reservisten am Altrhein entlang. Foto: Uwe Thomes

Der Oberrheinmarsch richtet sich an Reservisten und aktive Soldaten, Angehörige der Blaulichtorganisationen sowie befreundeter Streitkräfte. Aber auch Zivilisten sind eingeladen, sich anzuschließen.

Eine Strecke laufen mit schwerem Gepäck auf dem Rücken: Was unter dem Namen „Rucking“ als neuer Trendsport gehandelt wird, kann am Samstag, 26. April, beim Vierten Oberrheinmarsch erprobt werden, zu dem die Kreisgruppe Baden-Südwest der Reservisten der Deutschen Bundeswehr einlädt. Der Marsch startet im Weiler Teilort Märkt, die Federführung bei der Organisation hat die Reservistenkameradschaft Weil am Rhein. Da es sich um einen KLF-Marsch handelt, wobei „KLF“ für körperliche Leistungsfähigkeit steht, müssen Reservisten, die ein Leistungsabzeichen erringen wollen, besondere Bedingungen erfüllen.

Stefan Puzicha, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Weil am Rhein Foto: Heinz Vollmar

Genaueres ist bei Stefan Puzicha, dem Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft Weil am Rhein zu erfahren.

Welche Bedeutung hat der Oberrheinmarsch für die Reservistenkameradschaft, in einer Zeit in der weltweit Kriege den Frieden bedrohen?

Der Marsch ist für uns Reservisten ein Höhepunkt im Jahreskalender. Wir wollen damit nicht nur Präsenz in der Öffentlichkeit zeigen, sondern auch symbolisch das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Reservistenkameradschaft und andere staatliche Institutionen stärken. Darüber hinaus wollen wir mit dem Marsch die besondere Kameradschaft und den Zusammenhalt sowie den Einsatz für unsere demokratische Grundordnung unter Beweis stellen.

Wer kann sich am Oberrheinmarsch alles beteiligen? Sind es nur Soldaten oder Reservisten oder können auch Zivilisten mitmachen? Sind auch Soldatinnen dabei?

Grundsätzlich kann jeder mitmachen, Frauen und Männer, aber auch Jugendliche und Kinder. Für die Reservisten, die ein Leistungsabzeichen in Gold, Silber oder Bronze anstreben, gelten besondere Bedingungen. Sie müssen mit 15 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken die Zwölf-, Neun- beziehungsweise Sechs-Kilometer-Strecke in einer bestimmten Zeit bewältigen um die Voraussetzungen für das goldene, silberne oder bronzene Leistungsabzeichen zu erfüllen.

Worin sehen Sie die körperlichen und gegebenenfalls auch die psychischen Herausforderungen des Marsches, und welche Streckenführungen gibt es?

Besondere körperliche oder psychische Herausforderungen sind beim Oberrheinmarsch nicht zu bewältigen. Es sei denn, dass einer der Teilnehmer an seine oder ihre Leistungsgrenze stößt, was jedoch nicht zu erwarten ist. Die Streckenführung ist überwiegend ohne Steigungen angelegt und führt über Feld- und Wiesenwege bis zu den Isteiner Schwellen und über die Unterquerung der Autobahn A 5 über den Altrheinarm wieder zurück. Start und Ziel ist die Altrheinhalle in Märkt. Wir laufen um 9.30 Uhr los.

Welche konkreten Aufgaben übernehmen die Reservisten der Kreisgruppe Baden-Südwest im Ernstfall und somit auch die Reservistenkameradschaft, Weil am Rhein?

Man muss unterscheiden nach nicht beorderten und beorderten Reservisten. Die nicht beorderten Reservisten, zu denen wir gehören haben keine speziellen Aufgaben im Ernstfall. Die beorderten Reservisten wissen indes schon in Friedenszeiten, wann und wo sie im Ernstfall (also im Bereitschafts-, Spannungs- oder Verteidigungsfall, Anm. d. Red.) eingesetzt werden. Beispielhaft sei hier der Heimatschutz genannt aber auch die Bewachung von lebensnotwendiger und verteidigungswichtiger Infrastruktur. Die Reservistenkameradschaft Weil am Rhein versteht sich insofern als Mittler zwischen den Streitkräften und der Gesellschaft, während die beorderten Reservisten mit die Wehrhaftigkeit unseres Landes erhöhen.

Zur Person

Stefan Puzicha (51), Industriemechaniker, ist Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Weil am Rhein

Kontakt per E-Mail: stefan-puzicha@t-online.de

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