ÖPNV im Kreis Lörrach Busverkehr geht neue Wege

Alexandra Günzschel
Nicht alle Planungen sind frei von Konflikten. Gegen die Ausgestaltung der Vergabe des Linienbündels „Markgräflerland“ wurde vor dem Landratsamt in dieser Woche protestiert. Foto: Marco Fraune

Erstmalig im Landkreis Lörrach wird der klassische Linienverkehr im Wiesental durch einen On-Demand-Verkehr in Randzeiten ergänzt.

Dafür werden über eine Software virtuelle „Abhol- und Ankunftspunkte“ angeboten – innerorts in Schopfheim mit einem Abstand von maximal 600 Metern. Die Fahrten können zu einem festen Zeitpunkt vorab gebucht werden. Bei spontanen Buchungen soll die Wartezeit im Wiesental maximal 90 Minuten betragen, im Stadtgebiet maximal 50 Minuten. Dadurch werden dann auch Örtlichkeiten bedient, die bisher durch keine Linie im ÖPNV-Netz berücksichtigt waren.

Weil und Klinikum

Gleichzeitig gehen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 auch die beiden vom Kreistag beschlossenen Stadtverkehrsbündel in Betrieb. Insbesondere im Bereich Weil am Rhein wird es dabei zu Veränderungen kommen, da die bisherige Linie 55 zur schnelleren Hauptachse ausgebaut werden soll.

Aktuell ist der Betriebsstart des Zentralklinikums für das Frühjahr 2026 vorgesehen, so dass zu diesem Zeitpunkt eine Anbindung an den ÖPNV sichergestellt werden muss – beispielsweise durch eine Shuttleverbindung an die S-Bahn von Steinen aus.

Das Linienbündel

Der Kreistag hat die Verwaltung nun damit beauftragt, die Vergabe des Linienbündels „Markgräflerland“ mit Wirkung zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 einschließlich eines Konzepts für den Einsatz sauberer Fahrzeuge vorzubereiten. Hierfür wird im Haushalt 2025 ein Budget von rund 5,5 Millionen Euro bereitgestellt, dem Erträge in Höhe von knapp 2,6 Millionen Euro gegenüberstehen.

Zum Flughafen

Darüber hinaus geht zum Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres das Projekt „Freund“ an den Start. Diese erste grenzüberschreitende Busverbindung zum EuroAirport fährt ab Lörrach über Binzen, Haltingen, Palmrain, Huningue und Saint Louis. Hierfür werden im kommenden Haushaltsjahr rund 2,1 Millionen Euro bereitgestellt. Dem gegenüber stehen Erträge in Höhe von 582 200 Euro, so dass für den Landkreis ein Zuschussbedarf von etwa 1,5 Millionen Euro verbleibt. Die Europäische Union wird das Projekt in seiner Pilotphase mit 2,5 Millionen Euro unterstützen, heißt es in der vom Kreistag abgesegneten Beschlussvorlage. Die ebenfalls beantragte Interreg-Förderung des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 50 Prozent wird rückwirkend ausgezahlt.

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