Offene Ateliers Künstlern über die Schulter schauen

Beatrice Ehrlich
Im Atelier von Beate Fahrnländer, Sprecherin der Kesselhauskünstler Foto: zVg

Am Sonntag öffnen Kunstschaffende ihre Türen im Weiler Kesselhaus.

Die Künstler im Kesselhaus laden für den ersten Advent zu einem Rundgang durch ihre Ateliers ein. Von Beate Fahrnländer, ihre Sprecherin, ist im Gespräch Genaueres zu erfahren.

„Offene Ateliers“ locken am Sonntag von 11 bis 18 Uhr ins Kesselhaus. Was gibt es zu sehen, wenn man hinter die geöffneten Türen schaut?

15 bis 16 Künstler öffnen ihre Ateliers. Man kann dort neue Arbeiten kennenlernen, die im vergangenen halben Jahr entstanden sind. Man kann aber auch sehen, wie die Künstler arbeiten. Manche von ihnen bieten auch besondere Aktivitäten an: So wird etwa Gabrielle Krueger in Atelier 1 wird zwischen 13 und 14.30 Uhr mit Teilnehmern aus ihrem Malkurs Stillleben malen. Die Fotografische Gesellschaft Dreiland in Atelier 5 zeigt eine kleine Ausstellung zum Thema „Kommunikation“ und verkauft zugunsten einer sozialen Einrichtung Bilder aus ihrem Lagerbestand. Elisa Rubio bietet im Atelier 11/1 einen Workshop zum Mitmachen an und Brunone Morandi zeigt in seinem Atelier 14 eine Video-Installation, jeweils um 12, 14 und 16 Uhr. Bei mir im Atelier 11 können Besucher zwischen 15 und 18 Uhr selbst einen Linoldruck machen und später mitnehmen.

Sind neue Schaffensschwerpunkte entstanden? Mit welchen Themen beschäftigen sich die Kesselhauskünstler derzeit?

Das ist schwer zu sagen, da kann nur jeder selbst für sich sprechen. Zur Information haben wir am Eingang Saaltexte ausgelegt, mit  Lebenslauf und Informationen zum Werk von jedem Künstler. Das ist ja das Schöne an den „Offenen Ateliers“ - dass wir die Besucher einladen, sich selbst mit den Künstlern zu unterhalten.

Haben Sie neue Künstler in Ihren Reihen?

Neu mit dabei ist Heikedine Günther aus Basel, sie öffnet ihr Atelier hier zum ersten Mal.

Ein Gemälde von Heikedine Günther Foto: Moritz Herzo/g

Sie ist Malerin, Druckerin und Bildhauerin und beschäftigt sich mit der Verbindung von Abstraktion und natürlichen Formen sowie mit den Konzepten von Mikro- und Makrokosmos. Dabei greift sie auf ihr Fachwissen über altmeisterliche Techniken zurück. Ebenso zum ersten Mal mit dabei ist Susi Hinz, die bisher in Berlin gelebt und gearbeitet hat, nun in Basel. Sie hat erst am 1. November ihr Atelier hier bezogen und macht direkt gleich mit. Sie hat bisher in Berlin gelebt und gearbeitet, hat Modedesign studiert und ist unter anderem schon mit Skulpturengruppen, Wearable Sculptures, System Models und Livexperiments  ein Erscheinung getreten.

Die Künstler im Kesselhaus: Ist das ein loser Verbund von Kunstschaffenden, die räumlich gesehen unter einem Dach arbeiten oder steckt da mehr dahinter? Treffen Sie sich regelmäßig? Tauschen Sie sich aus? Inspirieren Sie sich gegenseitig?

Wir sind keine Künstlergruppe,  sondern eigenständig arbeitende Künstler, die in verschiedenen Ateliers arbeiten und alle unterschiedliche Techniken und Themenschwerpunkte haben. Aber wir haben  auch den Wunsch uns auszutauschen. Vier Mal im Jahr treffen wir uns zum „Künstlerhock“, um zu überlegen, ob wir eine gemeinsame Ausstellung machen oder um die „Offenen Ateliers“ zu planen. Wir inspirieren uns auch gegenseitig, da kommt man gar nicht umhin, etwa wenn man sich im Gang trifft.

Finden Interaktionen mit der Weiler Stadtgesellschaft statt?

Ja klar. Es kommt ganz viel Publikum zu uns aus Weil. Auch Schulklassen kommen oft zu Besuch.

Die Veranstaltung

Offene Ateliers im Kesselhaus
Sonntag, 1. Dezember, 11 bis 18 Uhr, Eröffnung um 11 Uhr mit Tonio Paßlick. Das Kulturcafé wird den ganzen Tag geöffnet sein.

Beate Fahrnländer
(59), Illustratorin, Künstlerin und Kuratorin, kommt ursprünglich aus Leipzig, hat an der Hochschule der Künste in Berlin und ein Jahr in Paris studiert. Vier Jahre war sie in den USA und kam im Jahr 2000 nach Lörrach, wo sie bis heute wohnt. Seit 2021 hat sie ihr Atelier im Kesselhaus in Weil am Rhein. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

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