Orts-Check Aitern Heimatort mit Bergpanorama

Gerald Nill
Aitern liegt am Fuße des Belchen, ein dicker Pluspunkt für die Gemeinde. In dieser Jahreszeit pilgern wieder viele Naturfreunde zu den Sonnenaufgängen des schönen Schwarzwaldgipfels. Foto: Gerald Nill

Ein Ort am Fuße des idyllischen Belchens – die Lebensqualität schätzen die Bewohner der Gemeinde Aitern, ebenso wie die Sauberkeit und die geringe Belastung durch den Verkehr.

Ein Plus an Lebensqualität und Sicherheit, Sauberkeit und Klima – darüber freuen sich die Aiterner Bürger in unserem Orts-Check. Von den abgefragten Kategorien belegen hier sieben von vierzehn einen überdurchschnittlichen Rang. Insgesamt landet Aitern im landkreisweiten Vergleich auf dem 29. Platz.

Die Tops und Flops

Die Themen Sauberkeit, Verkehr sowie Lebensqualität schneiden am besten ab. Die Kategorien Senioren, Gastronomie sowie in Kultur & Freizeit erzielen knapp eine unterdurchschnittliche Bewertung. Aitern teilt das Schicksal aller kleinen Schwarzwald-Gemeinden: Die Infrastruktur ist schwach ausgeprägt. Dies zeigt das Ranking mit der Gesundheitsversorgung auf dem letzten , dem Einzelhandel auf dem vorletzten und dem ÖPNV auf dem drittletzten Rang.

Sport & Vereine

Rätselhaft bleibt, warum die Umfrageteilnehmer das Vereinsleben auf dem viertletzten Rang von allen 35 Landkreis-Kommunen sehen. Die Vereine in Aitern mit seinen 510 Einwohnern bilden das Rückgrat jeder kleinen Landgemeinde. Bürgermeister Manfred Knobel sagt dazu: „Das Vereinsleben ist in Aitern sehr gut. Für so einen kleinen Ort haben wir viele Vereine.“ Zu nennen ist der Förderverein Bildungshaus, der BLHV-Ortsverein, die Landfrauen, der Verkehrsverein, der Sportverein, der Elferrat, die Trachtenkapelle mit knapp 40 Aktiven, der Tennisclub sowie die Freiwillige Feuerwehr mit über 30 Aktiven. Es sind die Ehrenamtlichen der Vereine, die für ein aktives Dorfleben sorgen. In Aitern gibt es ein aktives Programm auch durch die Vereine, die das ganze Jahr Veranstaltungen organisieren wie Theateraufführung, Jahreskonzert, Stollenhock, Kurkonzerte, Tischtennis- und Tennisturniere, Fasnachtsveranstaltungen mit Hemdglunki, Kinderfasnacht und Preismaskenball. Vieles wird ehrenamtlich von fleißigen Helfern erledigt, angefangen vom Blumengießen im Sommer, Rasenmähen von Gemeindeflächen sowie der Wegeunterhaltung. „Unser Stolz ist die Belchenhalle, in der das ganze Jahr viele Veranstaltungen stattfinden. Es gibt einmal im Jahr einen Hallenpflegetag, bei dem sich viele Bürger treffen, um kleinere Reparaturen und Verschönerungsarbeiten durchzuführen“, erwähnt Knobel.

Einzelhandel/Gesundheitsversorgung

Dass die Versorgung im Dorf schwach benotet wird, verwundert den Bürgermeister nicht: „Wir haben leider keine Geschäfte, die nächste Möglichkeit ist in Schönau.“ Auch die ärztliche Versorgung werde durch Schönau oder Todtnau abgedeckt.

ÖPNV

Die ÖPNV-Anbindung wertet Knobel besser als die Leser. Während das Votum der Umfrage Aitern beim Nahverkehr auf Platz 32 im Landkreis sieht, verweist Knobel darauf, dass Linienbusse mehrmals täglich nach Schönau, auf den Belchen und zum Wiedener Eck fahren. Der einzige Leser-Kommentar kritisiert aber eine „sehr schlechte Schulbusbeförderung.“

Gastronomie

Dass die Gastronomie in der Gunst der Bürger ebenfalls im letzten Drittel der Umfrage landet, kann Knobel verstehen: „Im Dorfkern von Aitern gibt es momentan leider keine Gastronomie mehr.“ In den Ortsteilen Rollsbach und Multen ist aber noch Gastronomie vorhanden.

Familie & Kinder

Unverständlich ist hingegen das schwache Abschneiden Aiterns bei der Familienfreundlichkeit. Das Dorf landet mit Platz 24 im Landkreis-Ranking in der unteren Tabellenhälfte. Knobel betont hingegen: „Wir sind sehr stolz auf unser Bildungshaus 2-10 in Aitern. Hier sind Kindergarten und Grundschule unter einem Dach vereint.“ Für die Gemeinde und die Familien sei es schön, dass die Kinder im Ort betreut und bis zur vierten Klasse beschult werden können. Im Ort verteilt gebe es auch mehrere Kinderspielplätze.

Immobilien

Das Defizit beim Thema Immobilien ist in Aitern bekannt: „Wir haben wenig Möglichkeit, Wohnraum zu schaffen“, bedauert Knobel.

Senioren

Der Bürgermeister findet aber nicht, dass Aitern seniorenunfreundlich ist (nur Platz 32 im Landkreis) „Unsere Senioren sind sehr aktiv. Sie treffen sich jeden Monat zu einem gemütlichen Nachmittag. Dann gibt es eine Wandergruppe. Einmal im Jahr wird ein Seniorenadvent in der Gemeindehalle veranstaltet. Zudem veranstaltet die Gemeinde jährlich einen Tagesausflug mit den Senioren.“ Weitere Angebote seien Gymnastik und Spielenachmittage.

Pluspunkte

Als weitere Pluspunkte der Gemeinde zählt Knobel die nachhaltige Landwirtschaft mit der Offenhaltung der Landschaft auf. „Im Ortsteil Rollsbach findet man eine „wunderschöne“ Kapelle. Beliebter Treffpunkt im Sommer ist der Kurpark mit einer Wassertretstelle. Der Belchen hoch über der Gemeinde mache den landschaftlichen Reiz aus.

Da finanzielle Mittel knapp sind, sei es eine Herausforderung neue, erforderliche Projekte wie ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen, ein Feuerwehrauto anzuschaffen oder das Bildungshaus zu sanieren, merkt Knobel abschließend an.

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