Bürgermeister Oliver Friebolin zeigt sich auf Nachfrage unserer Zeitung von einigen Bewertungen nicht verwundert, von anderen dagegen schon.
Während etwa der Einzelhandel und die Sauberkeit in der Gemeinde Eimeldingen von den Teilnehmern beim Orts-Check besonders gut bewertet wurden, gibt es auch Kategorien, in denen die Ergebnisse anders ausfallen.
Bürgermeister Oliver Friebolin zeigt sich auf Nachfrage unserer Zeitung von einigen Bewertungen nicht verwundert, von anderen dagegen schon.
Gesundheitsversorgung: Die Gesundheitsversorgung wird in Eimeldingen am schlechtesten bewertet, sie landet mit einem Wert von 4,08 auf dem letzten Platz. Mit einem Ergebnis von 4,70 ist das auch die Kategorie, die kreisweit am schlechtesten abschneidet. Eimeldingen landet im Vergleich auf Platz 23. In mehreren Kommentaren, die im Rahmen des Orts-Checks von Teilnehmern abgegeben wurden, wird auf eine fehlende Apotheke hingewiesen. Auch fehlende Ärzte werden genannt.
Ende September hatte Allgemeinmedizinerin Manuela Brudy ihre Praxis aufgegeben, sie ist seither angestellte Ärztin in der Praxis Henning in Efringen-Kirchen. „Trotz einer sehr guten Zahnarztpraxis kommt das Ergebnis durch den ,Wegzug’ der Hausarztpraxis nach Efringen-Kirchen leider nicht überraschend“, meint hierzu Bürgermeister Friebolin. Die Suche nach einer Nachfolge habe für die Gemeinde höchste Priorität, betont er.
Verkehr: Für die Verkehrsbelastung und die Lärmbelästigung durch den Verkehr in der Gemeinde gibt es 4,14 Punkte. Im kreisweiten Vergleich landet Eimeldingen hier mit Platz 31 auf dem fünftletzten Platz. Hier macht sich bemerkbar, dass die stark befahrene B 3 durch die Reblandgemeinde hindurchführt. „Viel zu starker Durchgangsverkehr auf der B 3“ heißt es denn auch in einem Kommentar. Auch auf die Einflugschneise für den EuroAirport bei starken Windgeschwindigkeiten wird hingewiesen. Friebolin hebt zwar die „gute Infrastruktur“ durch die Nähe zur Autobahn und zum Flughafen sowie den Bahnanschluss hervor, ist sich aber natürlich auch der sehr starken Verkehrsbelastung mit täglich rund 20 000 Fahrzeugen auf der B 3 bewusst. „Deshalb ist das Ergebnis nicht verwunderlich“, teilt er mit.
Immobilienmarkt: Der Immobilienmarkt wird im Landkreis Lörrach am zweitschlechtesten mit einem Wert von 5,04 bewertet. Eimeldingen liegt mit einem Ergebnis von 5,14 auf Platz 15 und damit gerade noch über dem Durchschnitt. Friebolin ist „nicht überrascht“, da kaum Immobilien beziehungsweise Wohnungen zum Kauf oder zur Miete auf dem Markt seien – und wenn, dann zu sehr hohen Preisen bedingt durch die Lage in der Grenzregion. Mit der Flüchtlingskrise habe sich die Wohnungssituation noch zugespitzt. „Deshalb soll auch der Bebauungsplan ,Malzholzweg’ auf den Weg gebracht werden und die geplante Wohnbebauung ,An der Kander’ kommen“, erinnert er. In einem Kommentar, der im Rahmen des Orts-Checks abgegeben wurde, wird appelliert, „wertvolles Bauland sinnvoll und für möglichst viele (familienfreundliche oder kleinere Zwei-Zimmer-Wohnungen)“ zu nutzen.
Kultur und Freizeit: In Sachen kulturelles Angebot und Vielfalt der Freizeitmöglichkeiten erzielt Eimeldingen einen Wert von 5,62. Im kreisweiten Vergleich landet die Reblandgemeinde auf Platz 26 – und damit unter dem Gebietsschnitt (5,92). Dieses Ergebnis hat Bürgermeister Friebolin am meisten negativ überrascht, sagt er. „In Eimeldingen finden doch recht viele Veranstaltungen – vom Dorffest über Konzerte und Veranstaltungen in der Reblandhalle, Veranstaltungen für Alt und Jung der IG Eimeldingen, Vorlesungen im Bücherwurm und Vorträge im Kompass Sport und so weiter – statt“, gibt das Gemeindeoberhaupt zu bedenken.
Gastronomie: Für die Gastronomie in Eimeldingen gibt es 5,95 Punkte beim Orts-Check. Auch bei dieser Bewertung zeigt sich Friebolin „etwas überrascht“, da die Gemeinde mit dem „Loewen“ eine Gaststätte im Dorf habe, die sieben Tage die Woche von vormittags bis spät abends durchgehend geöffnet sei.
„Mit der Neueröffnung der Sportgaststätte im November wird das Angebot erweitert. Aber auch Soder’s Straußi, das Deniz Kebab und Pizza Haus sowie der Asia Imbiss runden das Angebot ab“, findet der Bürgermeister. In der Gesamtbewertung belegt diese Kategorie den drittletzten Platz mit einem Wert von 5,33. Eimeldingen liegt im Vergleich auf Platz 16 – und damit über dem Durchschnitt.
Digitalisierung und Klima: 6,41 Punkte gibt es in Eimeldingen für die Kategorie Digitalisierung und Klima. Der Landkreis kommt auf einen Wert von 6,59. Eimeldingen liegt unter dem Durchschnitt, auf Platz 20. Mit Blick auf die Digitalisierung zeigt sich Friebolin nicht überrascht: „Hier könnte der Breitbauausbau deutlich schneller vorangehen, da auch die Telekom nicht immer und teilweise keinen schnellen Internetanschluss bereitstellen kann.“
In Sachen Klima sei er etwas negativ überrascht, da die Gemeinde bereits Vorreiter für einen Freiflächen-Solarpark sei sowie eine Untersuchung zur Machbarkeit einer Nahwärmeversorgung in Auftrag gegeben habe. Des Weiteren wurde eine Energieberatung vor Ort über einen längeren Zeitraum angeboten plus die Sammelbestellung für Balkonkraftwerke organisiert – und dem Gemeinderat sei der Umweltschutz bei seinen Entscheidungen sehr wichtig.