Orts-Check Todtnau Reges Vereinsleben wird gelobt

Verena Wehrle
Todtnau – im Vordergrund die Coasterbahn – liegt idyllisch. Hier lebt es sich schön. Foto: Ulrike Jäger

Den achten Platz innerhalb des Landkreises erreicht die Stadt Todtnau in unserem Orts-Check. Die Kategorien Sauberkeit, Sport & Vereine , Lebensqualität und Einzelhandel schneiden am besten ab.

Wie lebt es sich in einer vom Tourismus geprägten Stadt? Aus dem Bereich Oberes Wiesental haben in Todtnau am meisten Teilnehmer an unserem Orts-Check mitgemacht – und waren zudem sehr kommentierfreudig. Im landkreisweiten Ranking belegt Todtnau einen guten achten Platz von insgesamt 35 Gemeinden.

Sport & Vereine

Die Kategorie Sauberkeit wird am besten bewertet, dicht gefolgt von Sport & Vereine. Das ist auch kein Wunder, hat Todtnau doch 94 Vereine, die für ein breites Angebot sorgen. Bürgermeister Oliver Fiedel lobt im Gespräch mit unserer Zeitung deren großen Einsatz.

Lebensqualität

„Wenn man sich die Natur anschaut, ist es hier in Todtnau auf jeden Fall ein wundervoller Ort“, fasst es eine Umfrageteilnehmerin zusammen. Die Lebensqualität wird von den Todtnauern sehr gut bewertet. Das mag vor allem an der Landschaft liegen mit Hasenhorn und Feldberg vor der Haustüre, vielen Wanderwegen und Freizeitangeboten.

Einzelhandel

Aber auch der Einzelhandel ist für die Lebensqualität entscheidend, und diese Kategorie wiederum schneidet ebenfalls sehr gut ab. Im landkreisweiten Ranking landet sie sogar auf dem fünften Platz. Mit dem Edeka Schmidts Markt, der sich bald vergrößern will, einem Netto-Markt, einem Penny und – ebenfalls sehr wichtig – mehreren kleinen Einzelhandelsgeschäften sind die Bürger gut versorgt.

Familie & Kinder

Diese Kategorie erzielt im landkreisweiten Vergleich ein unterdurchschnittliches Ergebnis und wird auch in den Kommentaren der Umfrageteilnehmer mehrmals erwähnt. In fast allen Kommentaren wird etwa der Ausbau der Kinderbetreuung – auch ganztags oder in den Ferien – sowie generell mehr Angebote für Kinder und Jugendliche gewünscht. Auch ein Familienzentrum wird gewünscht, wie es nun in Schönau realisiert wurde. „Es gibt keine niederschwellige Anlaufstelle für junge Familien, die Hilfestellung durch Austausch/Vernetzung anbieten“, schreibt eine Teilnehmerin. Ein weiterer Kommentar: „Ich wünsche mir ein Kinder- und Jugendzentrum mit Musik, Tanz, Theater...“ Tatsächlich ist das Todtnauer Jugendzentrum seit Frühling verwaist. Dazu sagt Fiedel: „Das sind alles Themen, die bei uns aktuell diskutiert werden. Schon jetzt gibt es es fast täglich eine Nachmittagsbetreuung in der Grundschule. Wir arbeiten aktuell auch daran, einen Treffpunkt für junge Mütter zu finden. Und im Jugendausschuss überlegen wir aktuell, jemanden selbstständig für das Juz einzustellen. Mir ist es sehr wichtig, dass wir eine familienfreundliche Stadt sind – ich möchte dazu Dinge etablieren.“

Gesundheitsversorgung

Diese Kategorie landet im Mittelfeld und auch im landkreisweiten Vergleich auf dem sechsten Platz. Ein gutes Zeugnis für das ortsansässige Gesundheitszentrum. Dass eine kleine Stadt wie Todtnau ein solches Angebot mit gleich mehreren Ärzten und Notfallversorgung sowie Physiotherapiepraxis im gleichen Gebäude anbieten kann, sollte als Glücksfall angesehen werden.

Kultur & Freizeit

Todtnau ist die Tourismus-Stadt schlechthin. Und dennoch landet gerade die Kategorie Kultur & Freizeit auf dem viertletzten Rang. Sehr überrascht zeigt sich Fiedel von dieser Bewertung. Denn die Stadt – und die Vereine – böten hier sehr viel. Ein ziemlich deutlicher Kommentar eines Teilnehmers dazu: „Hier gibt es viele Freizeitaktivitäten, die aber fast alle sehr teuer sind...Die Bürger ertragen Lärm und alles, was die Besucher mitbringen, bekommen dafür aber nichts zurück.“ Fiedel entgegnet, dass die Einheimischen von den Tourismus-Angeboten mitprofitieren würden. Mit der neuen „Wäldercard“ hat die Hochschwarzwald Tourismus zudem an die Einheimischen gedacht, die damit viele Angebote einmal im Jahr nutzen können.

ÖPNV

Der öffentliche Nahverkehr landet im Todtnauer Ranking auf dem vorletzten Platz. Das ist auch für Fiedel nicht verwunderlich, hierzu sei man mit dem Landkreis im Austausch. Vor allem die mangelhafte Busverbindung in die Seitentäler wird angemahnt und ein Ausbau des ÖPNV – vor allem am Wochenende – wird gewünscht.

Verkehr

Das Schlusslicht bildet der Verkehr. Durch die Stadt führt die B 317, sie liegt an der L 126 und ist Durchfahrtsort für Touristen und Pendler. Und: „Der Marktplatz steht als Parkplatz und Durchfahrtsstraße zur Verfügung, was äußert gefährlich ist“, schreibt eine Umfrageteilnehmerin. Fiedel würde sich einen – zumindest im Sommer – gesperrten Marktplatz ebenfalls wünschen. Dafür müsse die Stadt aber im Austausch mit dem wichtigen Einzelhandel sein. Das Thema stehe ebenfalls auf der Agenda.

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