Orts-Check Wieden Freizeitwert als großes Plus

Gerald Nill
Das Areal des ehemaligen Hotels Hirschen gilt als herausragende Entwicklungsfläche in Wieden. Aktuell wird das Gästehaus saniert. Foto: Gerald Nill

Wieden rangiert in der Gunst der Leser in Sachen Lebensqualität ganz weit oben. Dies zeigen die Ergebnisse unseres Ort-Checks.

Alle Aspekte, die eine Gemeinde wertvoll machen, wurden positiv bewertet: Freizeit und Klima, aber auch die Sicherheit und die Immobilienangebote. Negativ wurden der ÖPNV und auch die Gastronomie benotet. Der Motorradlärm wird als äußerst störend empfunden.

Immobilien

Die Leser hieven Wieden in Sachen Immobilien auf den allerersten Platz unter 35 Gemeinden im Dreiländereck. Etwas Abhilfe schaffen soll hier vor allem das Großprojekt Hirschen-Areal. Auf der Brache entsteht nach dem Abriss des alten großen Hotels ein Neubaugebiet mit Eigenheimen. Aber auch eine Appartement-Anlage ist geplant, in die ein Café einziehen soll.

Kultur & Freizeit/Gastronomie

Der Freizeitwert der Schwarzwaldgemeinde, die Winter- und Sommersport bietet, ist das große Plus. „Durch die topographische Lage mit weit verzweigten Ortsteilen und wegen des anerkannt guten Reizklimas eignet sich der Erholungsort in ganz besonderer Weise für den Wanderer, Walker, Biker und Naturliebhaber“, wirbt Bürgermeister Michael Fischer. „Für den Wintersport sind Skilifte, Loipen und Winterwanderwege vorhanden, die von unseren Gästen gerne genutzt werden.“ Nach dem Niedergang touristischer Angebote kann Wieden aktuell wieder drei Hotels vorweisen: Wiedener Eck, Gut Lilienfein und der Wiedener Hof . „Letzterer ist als Speiselokal für alle zugänglich“, sagt Fischer. Vielleicht hat sich das neue Angebot noch nicht überall herumgesprochen? Leser sehen die Gastronomie in Wieden ganz weit hinten. „Unser Bergdorf ist durchzogen von Gebirgsbächen mit kristallklarem Bergwasser. Mächtiger Hochwald, saftige Wiesen und Weiden im Talgrund sowie zum Teil noch urwüchsige alte Schwarzwaldhäuser prägen den landschaftlichen Charakter der Gemeinde Wieden“, hebt Fischer hervor. Besonders die sogenannten „Weidbuchen“, die sich durch Jahrhunderte langen Weidebetrieb bildeten, sind bundesweit einmalig.

Seit 2016 gehört Wieden auch zum Biosphärengebiet Südschwarzwald. „Wieden hat beim Landeswettbewerb ,Unser Dorf hat Zukunft’ im Jahr 2012 die Goldmedaille erhalten und beim Wettbewerb ,Entente Florale’ 2015 die Silbermedaille errungen“, komplettiert er die Schutzzonen und Auszeichnungen.

Folgende Angebote liegen vor: Der Kneipp Wanderzirkel, der drei Routen umfasst, bildet alle Voraussetzungen für Gesundheit und Erholung. Nach den Wasseranwendungen können Besucher sich auf Wanderrouten begeben und auf den Sonnenliegen die Aussicht und Ruhe genießen.

Fischer verweist auf die wiederkehrenden Veranstaltungen in Wieden. „Es wird jährlich ein Kohlenmeiler angezündet“, berichtet Fischer. Lukas Sprich und sein Team führen den traditionellen Beruf über zwei Wochen vor, indem sie Buchenholz zu hochwertiger Holzkohle verglimmen.

Sport & Vereine

Das Vereinsleben wird – knapp hinter Kultur & Freizeit – als im Landkreis noch überdurchschnittlich gut bewertet.

Und das ist auch kein Wunder, denn in dem Ort ist jeder Bürger in mindestens einem Verein vertreten. „Wieden hat ein ausgeprägtes Vereinsleben“, urteilt der Bürgermeister. Er zählt auf: Landfrauen, Skiclub, Tauziehclub, außerdem die Bergmannskapelle mit über 100 Aktiven, ein echter Männergesangverein, Kirchenchor, der Bergmannsverein sowie die Rettungsorganisationen mit Bergwacht und Feuerwehr. Hinzu zählen kann man auch den Tourismusverein sowie den Förderverein der Grundschule. Und all diese Vereine sorgen mit ihren regelmäßigen Veranstaltungen Jahr für Jahr für ein kunterbuntes Programm: sei dies etwa das Jahreskonzert der Bergmannskapelle, ein Fußball-Grümpelturnier, die Barbarafeier, die Volkswanderung, Theaterabende, der Landfeuerwehrfrauenball und vieles mehr. Schnell wird klar: Im Bergdorf ist viel los.

ÖPNV

Was die Umfrageteilnehmer des Orts-Checks mit einem hinteren Platz quittieren, ist die magere Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die Buslinie 7306 verbindet Wieden mit dem Unterzentrum Schönau.

Ohne eigenes Auto geht aber praktisch nichts, wenn die Bürger aus Wieden zum Einkaufen oder zum Arzt möchten. Mittelfristig, also im kommenden Jahr, soll in der Ortsmitte eine öffentliche Ladestation für E-Fahrzeuge entstehen, teilt Fischer mit.

„Ziel ist es, die Gemeinde lebens- und liebenswert zu halten“, erklärt Bürgermeister Michael Fischer abschließend.

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