Ortschaftsrat Kürnberg Energiewende im Fokus

Gudrun Gehr
Auch Car-Sharing in Form von E-Mobilität trägt zur örtlichen Energiewende bei. Foto: Pixabay

Der Schopfheimer Teilort strebt die örtliche Energiewende an.

Der umfangreichste Tagesordnungspunkt der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates Kürnberg betraf die Diskussion um die angestrebte örtliche Energiewende in Kooperation mit der Eichener „Initiative Erneuerbare Energien Eichen E³.“ Nur wenige Bürger besuchten die Sitzung. Von Schopfheim wurden für Eichen bereits Mittel aus dem Fond „Begrüntes Schopfheim“ bereitgestellt.

Stimmungslage im Dorf

Ortsvorsteher Peter Ulrich hatte in der vorigen Sitzung angekündigt, Basis jeden weiteren Vorgehens sei eine Interessensabfrage bei den Kürnberger Haushalten. „Wir müssen erstmal rauskriegen, wie so die Stimmungslage im Dorf ist.“ Angefragt wird im Fragebogen, inwieweit überhaupt Interesse an einer alternativen Energieerzeugung besteht, und ob es Interesse an Photovoltaik oder Nahwärme gibt.

Gibt es bereits eine PV-Anlage im Haus, oder steht eine Heizungserneuerung an? Besteht Interesse an der Mitgliedschaft in einer Energiegenossenschaft? „Wir müssen ja das Rad nicht neu erfinden und könnten es unter dem Dach der Eichener Kooperation mitmachen“, sagte Ulrich. Ist es vorstellbar, aktiv im Vorstand einer solchen Genossenschaft mitzuarbeiten? Gibt es Interesse an einem Bürgerbus oder Car-Sharing? Diese Fragen müssen geklärt werden. Wünschenswert wäre auch eine zeitnahe Bürgerversammlung, bei der Fragen gestellt werden können. Hierzu könnten auch Experten eingeladen werden.

„Tracker-Agri PV“

Peter Ulrich erklärte, ihm sei bekannt, im Dorf gebe es Befürchtungen wegen des Verlusts von landwirtschaftlichen Flächen durch Photovoltaik (PV)-Felder. Aus diesem Grund hatte der Ortsvorsteher zwei Ingenieure der Firma WMG Wasserkraftwerke Müller +  Gerwig aus Schopfheim zum Vortrag eingeladen.

Simon Gerwig präsentierte eine Energiegewinnung durch eine „Tracker-Agri PV“, deren Umsetzung bereits in Adelhausen praktiziert wird. Gerwig gab einen Überblick über den Strom-Mix. Seit etwa zwei Jahren erstellt die Firma PV-Module auf dem freien Feld. Die Module hätten mehrere Vorteile, sie seien aber kostenintensiver als flachliegende Varianten. Die PV-Module als „Tracker-Agri“, werden aufgeständert, sie drehen sich mit dem Sonnenverlauf und eine Bewirtschaftung des Grünlandes und Ackerbau werde ermöglicht.

Hoher Kostenfaktor

Hier könnten die Weiden mit Mähern bewirtschaftet werden. Eine duale Flächennutzung sei möglich, zu beachten sei die notwendige Südlage und die Nähe zum Anschluss an das Stromnetz. Hier würde keine Bodenversiegelung erfolgen. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund eine Million Euro pro Hektar Betriebsfläche.

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