Am selben Abend holte sich Külünk in einem ebenfalls abgehörten Telefonat zunächst beim türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu und dann bei Erdogan selbst Anweisungen, wie er in Deutschland weiter verfahren solle.
Anders, als die Bundesregierung behauptet: Abgeschlossene Ermittlungen in Hessen
Ermittlungen, die in Hessen spätestens im Januar 2017 abgeschlossen wurden, wie am Dienstag ein Kriminalhauptkommissar des hessischen Landeskriminalamtes als Zeuge in Stuttgart aussagte. Das verwundert: Denn die Bundesregierung wie Landesregierungen verweisen in Anfragen verschiedener Fraktionen in diesem Jahr unisono darauf, dass das zu diesem Komplex anhängige Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Darmstadt „andauere“. Fraglich ist, wie beweissicher deren Ermittler bislang gearbeitet haben.
Die Stuttgarter Richter befragten einen hessischen Kriminalen, der sich mehrfach mit Bagci und Sahin traf. Der Osmanen-Welt-Chef habe ihm am 7. Juli 2017 sein Handy gegeben, damit die Polizisten dort gespeicherte Chat-Protokolle und Audio-Nachrichten auswerten könnten. Dabei sicherte der Beamte Bagci offenbar zu: „Mach’ Dir keine Sorgen, Du bist in der Sache Zeuge.“ Der Beamte belehrte den Ober-Osmanen nicht, dass er ein Zeugnisverweigerungsrecht habe, falls die Ermittler auf dem Handy auch Hinweise auf Straftaten fänden.