Sahins Order: Wegflexen!
Sahin hatte der Frau erzählt, dass er „seinen Jungs“ den Auftrag gegeben habe, den Gießener Filialleiter der Osmanen, Celal Sakarya, „wegzuflexen“. Im Februar 2017 soll Sakarya nach Herrenberg gelockt und dort von einer Gruppe Osmanen mehrere Tage lang malträtiert worden sein. „Can sagte mir, seine Jungs wären so hart gewesen, dass sie dem Celal ins Bein geschossen haben.“ Im Gespräch habe ihr Sahin unter anderem ein Foto eines blutverschmierten Sofas gezeigt, das mutmaßlich in der Herrenberger Wohnung aufgenommen worden war.
Richter in diplomatischer Mission
Die Zeugin entlastete Sahin aber auch: Mit dem Begriff „wegflexen“ habe der nicht gemeint, den Gießener Osmanen zu töten, sondern ihm eine Abreibung zu verpassen. Der Staatsanwalt wirft Sahin und seinen Kumpanen vor, sie hätten versucht, Sakarya zu ermorden.
Die Zeugin blieb auch bei der Befragung durch die Verteidiger konsistent bei den Aussagen, die sie bei der Polizei und vor dem Stuttgarter Landgericht in der vergangenen Woche gemacht hatte. Sie verweigerte lediglich Antworten auf Fragen, mit denen sie sich selbst belastet hätte: Gegen die Frau wird wegen des Verdachts ermittelt, sie habe Sahin beleidigt und erpresst.