Pratteln Mächtig viel Rauch

(ums/sda)

Chemischer Produktionsbetrieb in Pratteln stand am Sonntagabend in Flammen. Keine Giftstoffe gemessen.

Pratteln - Ein Großbrand in einer kunststoffverarbeitenden Firma im schweizerischen Pratteln hat am Sonntagabend und in der Nacht auf gestern Anwohner gezwungen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Das betroffene Gebäude ist nach Löschung des Feuers nun einsturzgefährdet.

Ein Firmengebäude am Kunimattweg in Pratteln brannte am Sonntag gegen 20.30 Uhr lichterloh. Schweizer Medienberichten zufolge handelt es sich dabei um den chemischen Produktionsbetrieb Galvaplast.  Rasch stand eine weit bis nach Deutschland sichtbare Rauchsäule am blauen Sommerhimmel.

Schnelles Eingreifen  der Feuerwehr

Die Polizei rief die Anwohner sofort dazu auf, Türen und Fenster zu schließen. Beim Eintreffen der Feuerwehr  schossen bereits Flammen aus einer Halle. Zudem gab es auf dem gesamten Gelände eine starke Rauchentwicklung. Video: Peter Umstetter

Durch das schnelle Eingreifen  konnten die verständigten Feuerwehren den offenen Brand eigenen Angaben zufolge schnell in den Griff bekommen  und bis auf einzelne Glutnester kurz vor 1 Uhr nachts unterbinden. Die Nachlöscharbeiten waren noch bis in die späte Nacht im Gange, berichtet Adrian Gaugler, Pressesprecher der Polizei Basellandschaft.

Keine Giftstoffe im Rauch festgestellt

Luftmessungen verliefen bis nach Mitternacht negativ. Spezialisten hätten in mehreren Messungen keine Giftstoffe im Rauch gefunden, sagte ein Mediensprecher der Polizei  gestern Morgen gegenüber der Schweizer Nachrichtenagentur SDA. Im Gebäude waren diverse Chemikalien gelagert. Messungen der ABC-Wehr ergaben laut der Mitteilung, dass „die vorgeschriebenen Grenzwerte zu keinem Zeitpunkt überschritten“ wurden. Vor Ort war indes eine starke Geruchsbelästigung wahrnehmbar.

Die Bevölkerung im weiteren Raum Pratteln war am Abend sicherheitshalber dazu aufgerufen worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Dieser Aufruf wurde nach 1  Uhr früh zurück genommen.
Im Einsatz waren 180 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und kantonalem Krisenstab vor Ort. Die Brandursache ist aktuell noch unklar. „Man weiß nicht, was für Materialien brennen“, sagte Sprecher Adrian Gaugler auf Nachfrage. Ein Feuerwehrmann musste mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.

Während der Löscharbeiten musste das Gebiet großräumig umfahren werden.

Wegen der starken Rauchentwicklung in der Nähe des Bahnhofes wurde entschieden, die S-Bahn-Züge in Pratteln ab 20.45 Uhr vorübergehend nicht mehr halten zu lassen. Seit Betriebsbeginn am gestrigen Morgen verkehren die Züge wieder planmäßig. Ein Passagier mit Reiseziel Lausanne musste im Hotel übernachten. Die SBB übernahmen die Kosten.
Gebäudestruktur stark beschädigt
Das Feuer hat die Struktur des Gebäudes teils so stark beschädigt, dass es einsturzgefährdet ist. Nach einer Einschätzung eines Statikers konnte jener Gebäudeteil gestern Morgen weder benutzt noch betreten werden. Ausgebrochen war das Feuer im hinteren Fabrikbau. Die Brandursache wird laut Mitteilung der Polizei des Kantons Baselland noch untersucht.

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