Mädchen über den Berg
Ihre Tochter habe eine lange Narbe auf dem Bauch, der sie einen Namen gegeben habe, um besser mit dem Geschehenen umgehen zu können. Ihr gehe es besser. Reden wolle sie über die Geschehnisse aber nicht, sagt die Mutter. Sie selbst sei in Therapie, habe kurz nach dem Angriff nicht mehr einkaufen gehen können, so die 46-Jährige weiter. Die Tat habe sie fertiggemacht. Es sei traurig, "weil einfach so aus dem Nichts auf ein unschuldiges Kind eingestochen wurde".
Der mutmaßliche Täter hatte sich laut Ermittlern kurz nach dem Angriff widerstandslos in einer städtischen Unterkunft festnehmen lassen. Per Unterbringungsbefehl kam er in die Psychiatrie. Der Informatiker war eigenen Angaben nach 2015 über Griechenland und die Balkanroute ins niederländische Den Haag geflohen und habe dort vor seiner Einbürgerung als anerkannter Flüchtling über Jahre gelebt. Nach Wangen sei er gekommen, weil seine Schwester dort lebe. Erst habe er bei der Familie, dann in einer Obdachlosenunterkunft, im Wald, einer Tiefgarage und einer Moschee geschlafen.
Beschuldigter: Höre auch den Teufel
Sich selbst bezeichnet der Beschuldigte als "entsandten Gottes". Gottes Stimme und auch die des Teufels würde er hören, erklärt er vor Gericht. Beide würden ihm Befehle geben. Zu 90 Prozent könne er auch unterscheiden, wer von beiden gerade spreche. Nach dem Messerangriff in Wangen habe er erstmals Gottes Stimme gehört. Über die Tat denke er heute nicht mehr nach.