Radsport Neuer Rennstall und WM-Start

Uli Nodler
Clara Koppenburg startet im nächsten Jahr wieder für den französischen Rennstall Cofidis. Foto: Mario Stiehl

Clara Koppenburg ist zurück. Die Lörracher Profi-Radrennfahrerin greift nach einer Saison zum Vergessen wieder an. Und wie!

Clara Koppenburg kann wieder lächeln und freut sich auf die letzte große Herausforderung in diesem Jahr: Die 29-Jährige Bergspezialistin wurde für die Weltmeisterschaften, die zur Zeit in Zürich laufen, fürs deutsche Team nominiert. Außerdem wechselte Koppenburg vom US-Team Canondale zurück zum französischen Team Cofidis.

Ihre Zeit beim US-Rennstall hat die Lörracherin schnell abgehakt. Sie kam dort nie über den Status einer Helferin hinaus: „Enttäuscht war ich schon, wie mit mir umgegangen wurde. „Meine Stärken konnte ich nicht ausspielen. So musste ich meist die ganze Arbeit am Start machen, im Flachen vorne fahren, und, wenn es dann in die Berge ging, wurde mir über Funk mitgeteilt, ich solle mich ins Feld zurückfallen lassen, um mich für die nächste Etappe zu schonen. Es war schon sehr frustrierend.“

Dennoch fuhr die Kletterspezialistin 2024 das eine oder andere gute Ergebnis heraus. So wurde die Sportwissenschaftlerin Zehnte bei den Deutschen Meisterschaften im Straßenrennen, fuhr bei der Spanienrundfahrt Vuelta auf einen Platz unter die Top 40 und belegte Rang 17 bei der Tour Féminin l’Ardèche. Einen klasse Job machte Clara Koppenburg auch als ARD-Expertin bei der Tour de France der Damen.

Mit offenen Armen beiCofidis aufgenommen

Am Boden war die mehrfache Giro-Teilnehmerin und Fünfzehnte bei der Tour de France 2023, als ihr vom US-Team mitgeteilt wurde, dass für sie im nächsten Jahr kein Platz mehr im Team frei sei. „Ich war nach dieser Absage kurz davor, aufzuhören“, so Koppenburg rückblickend. „Aber dann habe ich mich wieder gefangen und neue Motivation gefunden, als mich Cofidis mit offenen Armen aufgenommen hat.“ Dort wird sie bei den Rennen im nächsten Jahr eine der Leaderinnen im Team sein. „Bei meinem ersten Engagement war ich als einzige in der Leaderposition. Jetzt werden wir im Team die Leaderrolle aufteilen. „So kann es durchaus sein, dass ich in einigen Rennen Helferin bin, aber in anderen auch Leaderin. Das ist genau die Mischung, die passt. Deshalb freue ich mich auf das nächste Jahr und hoffe, dass ich gesund und stark durchkomme, damit ich meine Ziele erreichen kann.“

Zunächst einmal steht am kommenden Samstag für Clara Koppenburg aber das WM-Straßenrennen auf dem Programm. „Ich habe mich sehr über die WM-Nominierung und das damit verbundene Vertrauen des Nationaltrainers und der Leaderin Liane Lippert gefreut. Die 29-jährige Lörracherin hat im WM-Rennen die Aufgabe, ihre Teamkapitänin als Edelhelferin tatkräftig zu unterstützen.

Diesen Herbst steht in Zürich alles im Zeichen des Fahrrads: Vom 21. bis 29. September werden hier die Rad- und Para-Cycling Straßen-Weltmeisterschaften des Internationalen Radsportverbandes (UCI) ausgetragen. Bereits zum vierten Mal finden die Rad-Weltmeisterschaften in der Region Zürich statt und locken auch dieses Jahr wieder über 1000 Athletinnen und Athleten in die Schweiz.

Anspruchsvoller WM-Kurs in Zürich

Für die Elite der Frauen ist das Rennen am kommenden Samstag (28. September) ab 12.45 Uhr kaum weniger anspruchsvoll als für die Männer, nur die Anfahrt zum Rundkurs in Zürich ist kürzer, und es müssen nur vier Runden absolviert werden. Auf der 154,1 Kilometer langen Strecke von Uster nach Zürich müssen die Damen insgesamt 2488 Höhenmeter überwinden. Eine besondere Herausforderung stellt der 4,6 Kilometer lange und durchschnittlich 4,5 Prozent steile Binz-Anstieg dar. Das Streckenprofil kommt somit auch Clara Koppenburg als exzellente Kletterin entgegen.

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