Radtour durch Grenzach-Wyhlen und Augusta Raurica Mit dem Velo zu antiken Überresten

Rolf Rombach
Helmut Bauckner (links) erläuterte an Schautafeln und Modellen die römische Geschichte in der Region. Foto: Rolf Rombach

Eine Römer-Radtour mit Helmut Bauckner zeigt die Schönheit der Region. Um die Zeugen der römischen Vergangenheit vorzustellen, hat der Verein für Heimatgeschichte eine Radtour zusammengestellt.

Die Römer prägen die Region wie kaum eine andere vergangene Zivilisation. Ihr frühes Wirken ist immer wieder neu zu bestaunen, wie der Fund der römischen Straße im Wyhlener Osten oder das Kastell auf Höhe der Rheinfähre. Auf der Radtour des Vereins für Heimatgeschichte gibt es Erläuterungen zu den beeindruckenden Zeugen der Vergangenheit.

30 Kilometer

Geleitet wurde die Tour „Mit dem Velo durch die Römerzeit“ nun vom Vereinsvorsitzenden Helmut Bauckner. Mit der Variante über Herten ging es rund 30 Kilometer durch Grenzach-Wyhlen, Kaiseraugst, Augst und Herten. Dabei gab der pensionierte Lehrer auch das ein oder andere aktuelle Schmankerl zum Besten.

Neues Aussehen von Insel

Erste Station war der Altrhein, wo einst ein Übergang war. „Durch den Kraftwerksbau ist der Rhein sechs Meter höher“, erläuterte Bauckner. Dadurch habe auch die Insel „Gewerth“ ihr Aussehen verändert. Über das Kraftwerk in der Schweiz angelangt, geht es weiter entlang des Kantonsgrenzflusses Ergolz.

Unweit davon sind noch Reste einer römischen Wasserleitung, die die „Großstadt“ Augusta Raurica mit ihren rund 15 000 Einwohnern größtenteils unterirdisch mit Wasser versorgte.

„Vor allem für Kinder ist das ein tolles Abenteuer“, berichtete Bauckner von den begehbaren Stellen.

Nach dem einzig richtig steilen Anstieg geht es über die Autobahn hinein in das „Oberdorf“ der römischen Siedlung, wo verschiedene Zeitzeugen bis heute von der architektonischen Kunst berichten. Anhand des großen Kupfermodells erläuterte Bauckner die verschiedenen Bereiche der Stadt und knüpft die Verbindung zu heutigen Überresten.

Großer Metallschatz

Bergab ging es nach Kaiseraugst, der „Unterstadt“ in römischer Zeit mit seinen Kastellspuren. Bauckner zeigte die Stelle, vor vor Jahrzehnten der größte Metallschatz der Antike entdeckt wurde, der inzwischen im dortigen Museum ausgestellt wird. Ein weiterer Tipp: Das römische Bad gibt mit Repliken einen Eindruck vom damaligen Leben.

Da die Rheinfähre schon Feierabend hatte, ging es über das Kraftwerk zurück auf die deutsche Seite zum neu errichteten Aussichtspunkt hinter dem Hertener Recyclinghof. Ein altes Schild bezeichnet die Stelle noch als „Brückenkopf“, doch Bauckner korrigierte diese Bezeichnung: „Wahrscheinlich gab es hier nie eine Brücke. Die Steigung wäre auch viel zu hoch. Immerhin war der Rhein damals noch viel tiefer gelegen.“

Angesichts des Neubaus der nahe gelegenen Bundesstraße hofft Bauckner, dass die Umsiedelung der römischen Straßenstation am Bahnübergang ermöglicht werden kann. „Ansonsten werden die Überreste zugeschüttet und stehen nicht mehr der Öffentlichkeit zur Verfügung“, befürchtete er.

Mit 80 Jahren vorweggeeilt

In Richtung Herten gab es aus der Gruppe noch einen Tipp, wo man gut essen kann, ehe die Teilnehmer wieder gen Westen nach Grenzach radelten. Man sollte nicht meinen, dass Ehrenbürger Bauckner schon 80 Jahre auf dem Buckel hat, so wie er vorweggeeilt war. Nach knapp vier Stunden trennte sich die Gruppe, die bei bestem Wetter einige spannende Dinge aus der Vergangenheit mitnehmen konnte.

Den Flyer zur Tour gibt es unter anderem an der Schautafel am Altrhein und auf der Internetseite der Gemeinde, www.grenzach-wyhlen.de.

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