Radverkehr Für mehr Sicherheit für Radfahrer

Christoph Schennen
In Binzen wurde ein Radverkehrskonzept erarbeitet. Foto: sas

Der Gemeinderat Binzen hat das Radverkehrskonzept beschlossen. In den nächsten Jahren sollen einige Maßnahmen umgesetzt werden. Die Mühlenstraße soll zum Beispiel eine Fahrradstraße werden.

Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, die Umsetzung von kurzfristigen Maßnahmen anzugehen, die Planung zu konkretisieren, eine Kostenermittlung zu erarbeiten und Fördermittel zu beantragen. Mit Rümmingen ist das Thema Fahrradstraße auf Rümminger Gemarkung zu vertiefen und eine Einigung zu erzielen.

Radverkehrsplaner Uwe Petry (Planungsbüro Var +) stellte die Maßnahmen vor, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen, um den Radverkehr sicherer durch das Dorf zu führen. Dazu gehört die Umwidmung der Mühlenstraße. Sie soll zu einer Fahrradstraße werden. Auf ihr gilt dann Tempo 30 und die Radfahrer dürfen nebeneinander fahren. Bisher darf hier 50 gefahren werden.

Auf geradem Weg die Straße überqueren

Für Bürgermeister Andreas Schneucker ist es wichtig, dass die Fahrradstraße zuerst außerorts eingerichtet wird, das heißt auf dem Abschnitt von den Tennisplätzen bis zur Schallbacher Straße im Nachbarort. Dieser Abschnitt ist eine Gemeindeverbindungsstraße, für die der Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal Straßenbaulastträger ist. Er müsste die Kosten für die Herstellung der Fahrradstraße tragen. In einem zweiten Bauabschnitt soll die Mühlenstraße auch innerorts bis zur Hauptstraße zur Fahrradstraße umgestaltet werden.

Bei der Einmündung von der Autobahn auf die L 134 sollen Radfahrer und Fußgänger zukünftig auf geradem Weg die Straße überqueren. Die verschwenkte Führung des kombinierten Fuß- und Radwegs soll aufgehoben werden. Eine Verbesserung der Sicherheit und Übersichtlichkeit in der engen und unübersichtlichen Radwege-Untertunnelung soll durch bessere Spiegel und taktile Elemente auf dem Radweg erreicht werden.

Ein „roter Teppich“ für Radfahrer

Außerdem ist geplant, an der Kreuzung Hauptstraße/Rümminger Straße eine Aufstellfläche („roter Teppich“) für Fahrradfahrer in der Mitte der Fahrbahn einzurichten. Petry kündigte zudem an, einen Radweg „rund um Binzen“ aus der Taufe heben zu wollen. Eingerichtet werden sollen auch mehr Radabstellplätze. Piktogramme auf den Straßen sollen erneuert und mittiger angeordnet werden.

Gerhard Aenis wünschte sich, dass die Feldsäume auf der Mühlenstraße regelmäßig zurückgeschnitten werden, damit sie nicht zu sehr in den Straßenraum ragen. Rainer Stöcklin fragte, ob schwere Landmaschinen auf der Radstraße verkehren dürften, was der Fall ist.

Nadja Lützel bezweifelte, ob es gelingen werde, den Durchgangsverkehr auf der Mühlenstraße zu verringern, wenn sie zu einer Radstraße werde. Viele Eltern benutzten die Straße, um ihr Kind in die Binzener Schule zu bringen. Petry entgegnete, die Fahrradstraße könne bewirken, dass die Eltern ihr Kind zukünftig mit dem Rad zur Schule schicken, weil die Radstraße mehr Sicherheit verspricht.

Diana Duhalt-Nestle. leidenschaftliche Radfahrerin, lobte die geplanten Maßnahmen, die sie motivierten, mehr mit dem Rad zu fahren. Stefan Berg, leidenschaftlicher Autofahrer, sprach sich für eine Vorfahrtsregelung auf der Radstraße aus. Seine Frau fahre ein Lastenrad. Wenn sie an jeder Kreuzung darauf achten müsse, ob jemand von rechts komme, sei das blöd. Dann immer wieder die „physikalischen Kräfte“ neu zu starten sei schwierig.

Gemeinde hofft auf Zuschüsse

Frank Krumm findet es wichtig, eine Informationsveranstaltung zum Radverkehrskonzept zu machen, um den Nutzen von umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln zu vermitteln. „Zehn Autos führen dazu, dass sie die nähere Umgebung um zwei Grad erwärmen.“

Stadtplaner Stephan Kahl kündigte an, für die Maßnahmen Förderanträge beim Regierungspräsidium Freiburg zu stellen. Die Gemeinde erhofft sich Zuschüsse zwischen 50 und 75 Prozent.

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