Tülin Sevindik erläuterte als neue Leiterin der Stabsstelle „Zukunft Rathaus“ am Donnerstag die Planung.
Während der Rathaussanierung sollen Teile des alten Kreisklinikums als Ersatzquartier für die Verwaltung fungieren. Aber was geschieht mit den anderen Klinik-Gebäuden? Das wurde im Ausschuss für Umwelt und Technik erörtert.
Tülin Sevindik erläuterte als neue Leiterin der Stabsstelle „Zukunft Rathaus“ am Donnerstag die Planung.
Die Stadt sieht in ihrer Vorlage als Ausweichquartier für das Rathaus das Bettenhaus 4 und das Verwaltungsgebäude der Klinik vor. Die Projektverantwortlichen haben neben der Klinik-Variante auch alternative Unterbringungsmöglichkeiten untersucht. Wie berichtet, wird insbesondere aus Kostengründen die temporäre, möglichst gemeinsame Unterbringung der Verwaltung in Containern ebenso wenig empfohlen wie die Anmietung von dezentralen Flächen im Stadtgebiet.
Auch das Bettenhaus 4 und der Verwaltungsbau weisen Mängel auf und müssten für die vorübergehende Nutzung instandgesetzt werden. Aber in einem vertretbaren Umfang. Der Aufwand könne aktuell nur grob geschätzt werden, da das Klinikum noch im Vollbetrieb läuft. Bei einer Fläche von rund 8000 Quadratmetern würden voraussichtlich Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro entstehen, so die Stadt. Die Gebäude können die rund 350 Arbeitsplätze der Verwaltung aufnehmen, so die Stadt.
Für die Unterbringung wird ein Raumprogramm erarbeitet. In diesem Rahmen wird auch der Sitzungsort der politischen Gremien und Beiräte geprüft.
Caroline Oursin sprach für die Grünen von einem „überzeugenden Konzept“. Bernhard Escher (CDU) hätte es lieber gesehen, wenn die Stadt mit der Vorlage bis nach der Klausurtagung von Verwaltung und Gemeinderat im Mai gewartet hätte. „Wir sind jetzt schon im Verzug. Der Zeitplan passt“, sagte dagegen Christiane Cyperrek (SPD). Matthias Lindemer ( Freie Wähler), wollte wissen, ob die Verwaltung für den Fall einer Kostenexplosion eine „Exit-Strategie“ habe (die Freien Wähler hatten eine intensivere Prüfung von Abriss und Neubau des Rathauses gefordert). Matthias Koesler (FDP) forderte ein striktes Controlling für das Projekt.
Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic äußerte sich auch zur Frage, was mit den anderen Klinikgebäuden geschehen werde, wenn diese in den Besitz der Stadt übergehen“. Wir wollen im Idealfall so viel wie möglich nutzen.“
Aber auch hier gelte: In der Weise, die möglich ist, denn auch hier seien baurechtliche Grenzen gesetzt. Ein Klinik-Gebäude ist nicht für jedwede andere Nutzung geeignet. Perspektivisch gilt das gesamte Gelände als innenstadtnahes Wandel-Areal mit großem Potenzial.
Der Ausschuss stimmte der Vorlage mehrheitlich zu. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.
Auch das Umfeld des Lörracher Rathauses soll aufgewertet werden. In einem Semesterprojekt sammeln Studenten der DHBW Lörrach Ideen für Umgestaltungsoptionen, die die Aufenthaltsqualität erhöhen, wo dies baurechtlich möglich ist.
Die Flächen der Kreisklinik fallen voraussichtlich im Frühjahr 2026 an die Stadt zurück. Zunächst muss das Ausweichquartier an die Bedürfnisse der Verwaltung angepasst werden, 2028 sollte der Umzug möglich sein und die Kernsanierung des alten Lörracher Rathauses beginnen. Diese soll 2031 abgeschlossen sein.