Baerbock hatte in Brüssel ungefragt gesagt, dass verschiedene Elemente eines Friedens in der Ukraine im Raum stünden, darunter "eine internationale Präsenz zur Absicherung eines Waffenstillstandes". Auf die Frage nach einer möglichen deutschen Rolle dabei sagte sie, Deutschland werde "mit all unseren Kräften unterstützen", was dem Frieden diene.
Wo bleibt das "Wirtschaftswunder"?
Bei der Frage, wo denn das "Wirtschaftswunder" bleibe, das er mal angekündigt habe, argumentierte Scholz, dass die Bundesregierung die notwendigen Investitionen dafür ermöglicht habe. Sie machten Wachstumsprozesse im Land möglich, "die viel größer sind als das, was wir in der Vergangenheit kennengelernt haben". Im Übrigen sei für Deutschland die aktuelle Schwäche der weltwirtschaftlichen Nachfrage eine "andere Herausforderung" als für andere Länder.
Irritationen wegen Äußerung zu Südkorea
Für Irritationen sorgte Scholz mit einer Äußerung zur politischen Lage in Südkorea. Es sei bedrückend, dass das mit Deutschland befreundete Land das Kriegsrecht ausgerufen habe, sagte er und fügte hinzu: "Mein Wunsch ist, dass das ganz schnell zurückgenommen wird, wie das koreanische Parlament auch gefordert hat." Die CDU-Wirtschaftspolitikerin Julia Klöckner wies Scholz mit den Worten "nur zu Ihrer Erhellung" umgehend darauf hin, dass das Kriegsrecht bereits aufgehoben worden sei.
Tatsächlich hatte Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol am Dienstag überraschend das Kriegsrecht verhängt, dies aber wenige Stunden später nach massivem politischem Widerstand wieder zurückgenommen. Inzwischen gibt es Rücktrittsforderungen gegen ihn. Unklar blieb, was Yoon zu seinem radikalen Schritt bewog.