Söder zuversichtlich - Wiese sieht "steinigen Weg"
CSU-Chef Markus Söder zeigte sich unmittelbar vor den Verhandlungen zuversichtlich, dass eine Einigung möglich ist: "Die Sondierung ist eine sehr gute Basis, ein klares Signal an Freund und Feind in der Welt, aber auch an Deutschland, an unsere verunsicherte Bevölkerung."
SPD-Innenexperte Dirk Wiese betonte allerdings, dass es keinen Automatismus für eine Verständigung gebe. "Ist noch ein steiniger Weg", sagte er. Mit Blick auf das Finanzpaket kritisierte er den Umgang der Union mit den Grünen in den vergangenen Wochen, konkret Söders Attacken am politischen Aschermittwoch: "Diese Äußerungen im bayerischen Bierzelt, die waren nicht hilfreich. Aber wir reden jetzt konstruktiv mit den Grünen."
Keine Pressekonferenzen und Selfie-Verbot
Die Spitzen von Union und SPD haben den Mitgliedern der Arbeitsgruppen strenge Vorgaben für ihre Beratungen gemacht. "Keine Statements, keine Pressekonferenzen, keine Kommunikation von Zwischenergebnissen, keine Selfies etc.", heißt es in einer "Handreichung zu den Koalitionsverhandlungen 2025". Darin ist alles bis ins Kleinste geregelt, sogar das Format des Ergebnispapiers, das "möglichst kurz und präzise" sein soll: "Schriftgröße 11, Schriftfarbe schwarz Calibri, Zeilenabstand 1,5."
Am Ende steht ein Finanzcheck
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden am Ende der zentralen Verhandlungsrunde mit 19 Mitgliedern vorgelegt, der die Parteichefs Merz (CDU), Lars Klingbeil, Saskia Esken (beide SPD) und Söder (CSU) angehören. Dort wird dann der Feinschliff vorgenommen. Am Ende steht ein Finanzcheck für alle Maßnahmen. Wenn der Koalitionsvertrag dann fertig ist, bedarf er noch der Zustimmung der zuständigen Gremien der drei beteiligten Parteien. Die SPD will außerdem ihre Mitglieder befragen.