Regio Fluglärm-Belastung für den gesamten Landkreis Lörrach wird erfasst

pd
Durch den Flughafenbetrieb entsteht Lärm. Foto: Marco Fraune

Der EuroAirport nimmt seit dem 1. Juli die systematische Messung von Fluglärm zur Erfassung der Lärmbelastung im Landkreis Lörrach wieder auf.

In enger Zusammenarbeit mit dem EuroAirport, der Bürgerinitiative südbadischer Flughafenanrainer (BISF) und dem Landkreis Lörrach wurde hierzu ein gemeinsames Vorgehen erarbeitet, heißt es in einer Mitteilung von Freitag.

Während der flugreichen Monate Juli, August und September wird demnach eine autonom arbeitende mobile Station eingesetzt. Der erste Standort ist im Efringen-Kirchener Ortsteil Huttingen im Bereich der Sportplätze des Fußballvereins. Bei der Standortwahl mitbedacht wurde die eigene Lärmentwicklung der Fußballplätze, diese zeitlich vorhersehbaren Einzelereignisse lassen sich laut gemeinsamer Mitteilung im Messgeschehen gut isolieren.

Huttingen und Kandern

Mit dem Start der Lärmmessung soll die Belastung im gesamten Landkreis Lörrach systematisch dargestellt werden. Da dies über einen einzelnen Standort nicht möglich ist, sollen in den nächsten Jahren regelmäßige Messungen an wechselnden Orten erfolgen. Durch den Beginn in Huttingen kann das sogenannte Startverfahren ELBEG 7S weitgehend erfasst und damit bereits ein großer Anteil der Starts über Deutschland abgebildet werden, heißt es weiter. Bereits im kommenden Jahr ist eine gleichartige Messung in der Region um Kandern angedacht.

Flugrouten verschoben

Der Landkreis Lörrach und die BISF haben in der Trinationalen Umweltkommission des EuroAirports (jährliches Austauschgremium zwischen dem Flughafen und den Anrainerstaaten zu Umweltthemen) regelmäßig Messungen auf deutschem Gebiet gefordert. Schon in der Vergangenheit hat es Versuche gegeben, den Fluglärm durch stationäre Anlagen zu erfassen. Wegen einer Verschiebung der Flugrouten und zu hohem Umgebungslärm wurden diese Vorhaben allerdings aufgegeben, so die Institutionen. Mit der mobilen Station sei nun eine flexible Lösung gefunden worden.

Ziel der Messkampagne ist es, eine solide Datengrundlage für die Diskussion über das Ausmaß der Lärmentwicklung und die Notwendigkeit von möglichen Gegenmaßnahmen zu liefern. Sobald die Ergebnisse ausgewertet sind, werden diese laut Ankündigung auf der Webseite des EuroAirports veröffentlicht.

Die Startverfahren

ELBEG 7S und ELBEG 7N sind zwei Startverfahren, die über das Gebiet des Landkreises Lörrach führen. ELBEG 7S (das S steht für Süd) geht zunächst nach Süden vom Flughafen weg, umkreist diesen im Uhrzeigersinn und führt schließlich nördlich des Flughafens in westlicher Richtung über den Landkreis, im Wesentlichen über das Gebiet nördlich von Efringen-Kirchen in Richtung Kandern.

ELBEG 7N (das N steht für Nord) startet in nördlicher Richtung und überfliegt den Landkreis vor allem über der Gemarkung der Stadt Kandern. Die beiden Abflugverfahren sind für die wesentlichen Belastungen durch startende Flugzeuge im Landkreis verantwortlich. Im weiteren Verlauf fächern sich beide Flugrouten hinter Kandern zu den jeweiligen Destinationen auf.

Zu beiden Startverfahren hat es in der Vergangenheit Messungen mit dem Ziel der Errichtung einer stationären Messanlage gegeben, zuletzt 2021 in Wintersweiler. Auf Grund der Verschiebung des Verfahrens ELBEG 7S in Richtung Norden sowie verschiedener Standortfaktoren (Überflughöhe, Umgebungsgeräusche et cetera) wurden die jeweiligen Vorhaben aufgegeben.

Kurzinfo

Informationen
zum Flughafen und zu den Umweltthemen sind unter www.euroairport.com erhältlich. Zu den Flugspuren und den Lärmmessungen steht zudem das Tool travis.euroairport.com zur Verfügung.

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