Regio Schockanrufer geht ins Netz

red
Auch Basler Polizisten ermittelten in dem Fall. Foto: Kantonspolizei BS

Die Polizei hat über die Ländergrenze hinweg zusammengearbeitet und einen 21-jährigen Mann festgenommen.

Das Polizeipräsidium Freiburg hat am 1. April in einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Basel-Stadt und der Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt einen 21-Jährigen vorläufig festgenommen. Der Mann habe in Lörrach nach einem so genannten „Schockanruf“ von seinem Schweizer Opfer Bargeld entgegennehmen wollen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Lörrach und der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt sowie des Polizeipräsidiums Freiburg.

Was geschehen ist

Ersten Ermittlungen zufolge soll am 1. April ein Mann einen 72-Jährigen in Basel angerufen und sich ihm gegenüber fälschlich als Staatsanwalt ausgegeben haben. Dem 72-Jährigen gegenüber habe er behauptet, dass dessen Tochter in einen Verkehrsunfall mit Todesfolge verwickelt sei und nun eine Kaution in Höhe von 71 000 Schweizer Franken zu entrichten sei. Der Angerufene durchschaute den Betrug, ging vordergründig aber auf die Forderungen ein. Dank dessen Aufmerksamkeit und eines sehr guten Zusammenspiels des 72-Jährigen, seiner Bank und der alarmierten Polizeibehörden in Deutschland und der Schweiz konnte der 21-Jährige, der hier als „Abholer“ fungierte, bei der Übergabe festgenommen werden.

Im Zuge der Festnahme des mutmaßlichen Täters konnten in dessen Auto zudem Schmuck und Goldmünzen im Wert von etwa 20 000 Euro gefunden und gesichert werden. Gegen den Mann bestehe aufgrund dieses Funds der Verdacht, am gleichen Tag an einem weiteren „Schockanruf“ im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald beteiligt gewesen zu sein.

Mann ist in U-Haft

Gegen den 21-Jährigen wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Lörrach am 2. April durch den zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Lörrach ein Untersuchungshaftbefehl erlassen. Der Tatverdächtige befindet sich seither in einer Justizvollzugsanstalt.

Während der „Schockanrufe“ – eine der Telefonbetrugsmaschen – geben sich Betrüger als Kriminalbeamte, Staatsanwälte, Polizisten oder Sicherheitsverantwortliche von Banken aus. Sie teilen ihren Opfern beispielsweise mit, dass ein Angehöriger in einen tödlichen Unfall verwickelt sei, dass ein Einbruch bevorstünde oder dass sie bei ihrer Bank beinahe Opfer von falschen Abbuchungen geworden seien. Die hochdeutsch oder seit einiger Zeit auch schweizerdeutsch sprechenden Anrufer nehmen über eine gefälschte Rufnummer eine Verbindung mit den potenziellen Opfern auf. Auf dem Telefondisplay erscheint eine offizielle Amtsnummer, so etwa diejenige einer Polizeiwache oder einer Behörde.

Was die Polizei rät

Die Strafverfolgungsbehörden erinnern daran, dass die Polizei nie jemanden auffordert, Geld bei einer Bank oder einem Finanzinstitut abzuheben. Sie verlangt auch nicht, dass man ihr Geld, Schmuck oder andere Wertgegenstände aushändigt. Bei den geringsten Zweifeln, ob es sich bei einem Anrufer um einen echten Polizisten handelt, ist über den Notruf 110 mit der Polizei Baden-Württemberg oder über 117 mit der Kantonspolizei Basel-Stadt Kontakt aufzunehmen.

  • Bewertung
    0

Beilagen

Umfrage

Donald Trump

Präsident Donald Trump hat die US-Militärhilfen ausgesetzt, bis der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „den Fokus auf Frieden“ legt, wie es aus dem Weißen Haus  heißt. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading